Rezension

Unglaubliches Verlangen dieses Buch aus dem Fenster zu werfen…

Shades of Grey - Geheimes Verlangen - E L James

Shades of Grey - Geheimes Verlangen
von E L James

Bewertet mit 0.5 Sternen

Eigentlich braucht man zum Inhalt nicht mehr viel zu schreiben, der sollte allgemein bekannt sein. Aber um es in zwei Sätzen zu schildern: Ana Steele ist 21, Literaturstudentin und in der Liebe eigentlich absolut unerfahren. Aber statt nach ihrem Abschluss ordentlich Kariere zu machen, wird sie lieber die willenlose Sexsklavin von Mr. Christian „Kontrollfreak“ Grey, und hofft dabei, dass sie ihn doch mit ihrer Liebe irgendwie ändern könne…

 

Eigentlich wollte ich dieses Buch nicht lesen. Zum einen ist es nicht so das Genre, das ich normalerweise lese, zum anderen habe ich von vielen gehört, dass es nicht wirklich gut sei, von wenigen, dass sie davon begeistert seien. Nun ja, ich habe es dann doch gelesen oder besser gesagt gehört. In diesem Fall auch ganz gut, denn zu Ende lesen wäre einfach nicht möglich gewesen, denn die vielen hatten leider recht. Und „nicht wirklich gut“ ist wirklich noch geschmeichelt, denn ich fand es ehrlich gesagt grauenhaft.

Der Schreibstil ist eine einzige Katastrophe, ständige Wiederholungen nicht nur sprachlich als auch inhaltlich sowie eine stumpfsinnige Geschichte machen das Ganze nicht gerade zu einem Vergnügen. „Meine innere Göttin“ UND „mein Unterbewusstsein“ hätten sich am liebsten gemeinschaftlich aus dem Fenster gestürzt und ich wünschte, dass die Protagonistin etwas mehr Persönlichkeit und Charakter gehabt hätte, aber womöglich hätte nicht einmal das diese Geschichte in irgendeiner Art und Weise retten können. So hatte ich das Gefühl, dass Ana nicht nur unerfahren in Sachen Sex ist, sondern eigentlich auch in allen anderen Dingen. Alternativ hätte sie auch meiner inneren Göttin und meinem Unterbewusstsein folgen können und dies mit einem „scheiße“ quittieren können. Überhaupt scheint es in ihrem Sprachgebrauch kaum ein anderes Wort zu geben, denn gefühlt gab es in jedem Kapitel mindestens zehn Mal eine Situation, die Ana gedanklich mit einem „scheiße“ kommentierte.

Mr. Christian „Kontrollfreak“ Grey ist auch so eine Sache für sich. Nicht nur, dass er ursprünglich aus ärmlichen Verhältnissen kam und im Alter von 4 Jahren glücklicherweise adoptiert wurde, weil seine leibliche Mutter eine Cracknutte war, und er nun unendlichen Reichtum vorzuweisen hat, nein, er hat auch gewaltig einen an der Klatsche. Aber was soll man von jemanden erwarten, der scheinbar in seiner Jugend einmal zu oft ausgepeitscht wurde, als Kleinkind vielleicht zu oft an Mamas Drogen geschnuppert hat und der eine Jungfrau mit den Worten „Das müssen wir bereinigen!“ entjungfert. Richtig, nicht viel! Bekanntlich macht Geld aber auch schön und es ist anzunehmen, dass Ana aufgrund seiner Fantastilliarde Dollar schon regelrecht blind ist, was ihn angeht. Anders kann ich es mir auch nicht erklären, was sie an ihm findet und ihn geradezu als „göttlich“ beschreiben lässt außer eben durch plötzliches Versagen des Sehvermögens und Absterben von Gehirnzellen.

Das einzig Positive, was ich über dieses (Hör-)buch schreiben kann, ist das ganz nett anzuschauende Cover und die recht angenehme und auch passende Stimme der Vorleserin. Das war es leider auch schon.

 

Am Ende jedoch zückten meine innere Göttin und mein zutiefst beleidigtest Unterbewusstsein ihre Pompons und riefen laut: „Juchhei, es ist vorbei!“

Ich kann den Hype um diese Reihe leider absolut nicht nachvollziehen und es ist wohl das Schlechteste, was ich die letzten Jahre gelesen oder in diesem Fall gehört habe. Keine Empfehlung von mir.