Rezension

Unglaubliche Sogwirkung, die leider abflaut

Survive the night - Danielle Vega

Survive the night
von Danielle Vega

Bewertet mit 4 Sternen

Die Story:
Verlassene U-Bahn-Tunnel finde ich per se schon gruselig, daher war das Buch genau das Richtige für mich.
Allerdings wurden zwar die Erwartungen, die ich an den Klappentext hatte, erfüllt, dennoch konnte mich die Geschichte nicht zu 100% überzeugen. Ich weiß nicht, ob es daran liegt, dass ich mir bei der Art der Gefahr etwas Kreativeres vorgestellt habe und bei der Auflösung dann ernüchtert war. Oder daran, dass mir einfach die Erklärung dahinter fehlt. Vermutlich ist es eine Kombination aus beidem.

Die Charaktere:
Das Buch dreht sich um die Protagonistin Casey. Nach einem Unfall lernt sie Shana kennen und freundet sich mit ihr an. Leider gerät sie durch ihre neue Freundin auf die schiefe Bahn muss sich wegen einer Schmerzmittelabhängigkeit einem Entzug unterziehen. Gerade frisch aus dem Entzug entlassen, hat sie nichts besseres zu tun als sich wieder Shana und ihren Freundinnen anzuschließen und stürzt sich mit ihnen in das Partyleben. Auf der Party trifft sie auch auf ihren alten Schwarm Sam. Das Leben hat sie wieder und ihr fällt es sehr schwer, sich anzupassen. Der Entzug nimmt sie noch mit und ihren Exfreund hat sie auch noch nicht verkraftet.
Caseys Drogenabhängigkeit und ihre Gefühle sind sehr präsent. Sie hat Fehler, Ecken und Kanten und dadurch wirkt sie äußerst natürlich und sympathisch auf den Leser.
Auch die anderen Charaktere sind überzeugend dargestellt - sie fühlen sich real und wie echte Persönlichkeiten an, so als hätte man sie alle gerade kennengelernt.

Der Schreibstil:
Die Geschichte wird unterbrochen von Rückblicken aus Caseys Vergangenheit. Dadurch kann man sich sehr gut in sie hinein fühlen und versteht auch ihre Freundschaft zu Shana besser.
Die Stimmung im Buch fühlt sich einfach echt an. Die Autorin kann Caseys Gefühle zu Sam, die Party-Stimmung und auch die anschließende Angst unter den Freunden überzeugend transportieren. Ich fühlte mich als wäre ich live dabei.
Das Buch entwickelte einen Sog, sodass ich es einfach nicht zur Seite legen konnte. Gebannt habe ich mitverfolgt, was den Jugendlichen dort unten in den U-Bahntunneln widerfährt. Als mir allerdings klar wurde, was hinter allem steckt, stellte sich bei mir eine leichte Ernüchterung ein und auch der Sog hat sich dadurch verabschiedet.

Das Ende:
Die letzten Seiten waren total abgedreht und ich finde, sie geben der Handlung etwas Lächerliches. Schade eigentlich, denn ich denke, Frau Vega wäre durchaus etwas Besseres eingefallen. So kann man im Buch leider eine Abwärtskurve beobachten, die mit dem Schluss ihren Tiefpunkt erreicht hat.

Fazit:
Anfangs hat mich die Geschichte noch überzeugt und mit ihren natürlich Charakteren und der authentisch transportierten Stimmung einen unglaublichen Sog erzeugt. Mit Auflösung "der Gefahr" sinkt das Interesse rapide und findet im Ende seinen Tiefpunkt.

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