Rezension

Ungewöhnliche Fantasyparodie

Die Murdstone-Trilogie - Mal Peet

Die Murdstone-Trilogie
von Mal Peet

Bewertet mit 4.5 Sternen

Fantasy-Parodien gibt es einige. Die meisten funktionieren nach dem gleichen Schema: Es wird eine überzogene Fantasy-Geschichte erzählt, die möglichste viele überspitzte Klischees enthält. Dieses Buch ist ganz anders.

Der Autor:

Mal Peet (1947-2015) war ein britischer Jugendbuchautor. Unter anderem wurde er mit der Carnegie Medal ausgezeichnet, Englands wichtigstem Kinder-/Jugendbuchpreis. Die Murdstone Trilogie war sein erstes Buch für erwachsene Leser. Auf Grund einer Krebserkrankung blieb es leider auch sein einziges.

Die Geschichte:

Die Murdstone Trilogie handelt vom fiktiven Autor Philip Murdstone. Dieser ist eigentlich ein feinfühliger Jugendbuchautor, wird aber von seiner Agentin dazu "gezwungen" Fantasy zu schreiben. Nach dem er die sich quer durch die aktuellen Fantasy-Bestseller gelesen hat, ist klar, dass er damit gar nichts anfangen kann. Doch Rettung naht in Form des seltsamen Kobolds, der ihm eine Geschichte im Austausch gegen einen Gefallen anbietet. Dass das auf Dauer nicht gut gehen wird, ist natürlich klar.

Meine Meinung:

Einerseits präsentiert das Buch eine Geschichte, die in unserer Welt spielt und zunehmend phantastischer wird. Andererseits wird die aktuelle Phantastik aber auch an Hand von dem, was dem Autor passiert persifliert. Highlight sind zum Beispiel eine Szene, in der die Agentin dem Autor erklärt, wie ein Fantasy-Buch aufgebaut ist oder eine Szene, in der der Autor auf einer Convention liest.

Die erste Hälfte des Buches, in der Fantasy primär etwas ist, über das Murdstone schreibt, hat mir sehr gut gefallen. Die zweite Hälfte in der es dann immer mehr Fantasy-Elemente in der eigentlichen Geschichte gibt, fällt ein wenig dagegen ab.

Fazit:

Die Murdstone-Trilogie ist eine ungewöhnliche Parodie auf die aktuelle Fantasy. Witzig, treffend und lesenswert!

Wertung: 4,5/5 Sternen