Rezension

Ungewöhnlich schwach

Abendstern - Nora Roberts

Abendstern
von Nora Roberts

Bewertet mit 2.5 Sternen

"Abendstern" handelt von Caleb Hawkins, Fox O'Dell und Gage Turner, die als Zehnjährige einen alten Fluch ausgelöst haben. Seitdem geschehen in der kleinen Stadt Hawkins Hollow alle sieben Jahr uneklärliche Dinge. Mit 31 stehen die drei Männer nun erneut vor dem verfluchten siebten Jahr. Da küdngt sich die Journalistin Quinn Black an, die seit Jahren bereits über übermenschliche Phänomene recherchiert. Während sich Caleb ihr gegenüber zunächst distanziert verhält, merkt er jedoch schnell, dass auch sie eine ungeheure Bedeutung für die Stadt, den Fluch und ihn selbst hat...

Nora Roberts ist einfach eine Autorin, die ich gerne mal zwischendurch lese. Besonders gefallen mir dabei ihre Reihen, weil diese storytechnisch voll aufgeladen sind und dennoch immer gleich mehrere Liebesgeschichten mit total unterschiedlichen Charakteren erzählt werden. "Abendstern" ist nun der Auftakt zur "Nacht-Triologie" und ich kann gleich zu Beginn sagen, dass der Einstieg eher missraten ist.

Nora Roberts beschäftigt sich gerne mit übernatürlichen Themen, so haben schon Hexen, Gestaltenwandler, Werwölfe und was sonst die Fantasy-Bücher zu bieten haben, den Weg in ihre Bücher gefunden. Hier ist es nun ein Dämon, der die Männer unverwundbar macht und jedem eine besondere Fähigkeit gibt. Dieser ganze Aspekt ist also durchaus akzeptiert, doch seine Umsetzung auf das Gesamtgeschehen war dann sehr enttäuschend. In meinen Augen kam die Geschichte erst sehr spät in Gang, weil dem Fantasy-Element viel Raum eingeräumt wurde. Rein theoretisch in Ordnung, dadurch hat jedoch der andere schwergewichtige Teil der Erzählung, nämlich die Liebesgeschichte, arg gelitten.

Die Liebesgeschichte scheitert dabei zunächst an der weiblichen Protagonistin. Caleb Hawkins bleibt zwar schwach, aber Quinn ist einfach nur nervig. Vorlaut, bestimmend und immer nur über ihre Diät am Heulen. So eine nervige Person habe ich in Roberts Büchern als Protagonistin wirklich noch nicht erlebt. Dann kommt hinzu, dass ihre Liebesgeschichte in einem Wahnsinnstempo erzählt ist. Ohne jegliche Annäherungen und nur zaghafte Andeutungen, dass sie sich attraktiv finden, kommt es zum Kuss, die erste Liebesnacht findet wie geplant nach wenigen Tagen statt und der Hochzeitstermin wird dann nach vier Wochen fixiert. Natürlich ist mir bewusst, dass Nora Roberts stereotyp erzählt, aber sowas lieblos Erzähltes habe ich bei ihr so noch nicht erlebt. Zum Glück wurden bereits die weiteren Figuren ausführlicher eingeführt, so dass ich noch Hoffnungen für die weiteren zwei Bände habe...

Fazit: Eine eigentlich interessante Geschichte wird dem Leser durch eine nervige weibliche Protagonistin und eine lieblos erzählte Pärchengeschichte vermiest. Dadurch weiß man auch den Rest nicht mehr zu schätzen, was schade ist, da ja noch zwei weitere Bücher folgen, die dieselbe Thematik weiterführen. Da ich aber bis jetzt bei Nora Roberts dabei war, werde ich auch hier durchhalten und kann dabei nur hoffen, dass sie sich diese für Roberts höchst ungewöhnliche Niveau nicht weiter hält.