Rezension

Und dann kamst du

Und dann kamst du - Becky Wade

Und dann kamst du
von Becky Wade

Und dann kamst du

„Die Vergangenheit hat ihre Herausforderungen und die Zukunft ist unsicher. Und das ist okay. Die Gegenwart ist alles, was wir haben.“

Die neunundzwanzigjährige Nora Bradford ist Historikerin und Genealogin, sie betreibt das historische Dorf im Stadtzentrum ihrer Heimatgemeinde Merryweather. In ihrer Funktion als Leiterin der Bibliothek im Naturschutzmuseum kann sie ihre große Leidenschaft für Bücher zu ihrem Beruf machen. Die etwas altmodische, jedoch äußerst kompetente und hilfsbereite Frau besitzt eine gewinnende, manchmal unverblümte Art und einen trockenen Humor. Sie liebt es, Menschen bei ihrer Ahnenforschung zu helfen. Der Auftrag des attraktiven John Truman Lawson, der sich als herausragendes Mitglied einer Eliteeinheit einen Namen machte, weckt nicht nur ihre beruflichen Instinkte. Nora verliebt sich darüber hinaus rettungslos in den ruhigen und selbstbewussten Mann - doch John ist mit einer atemberaubend schönen, erfolgreichen und äußerst liebenswerten Frau liiert.

Becky Wade präsentiert mit ihrer aktuellen Neuerscheinung einen sehr unterhaltsamen Roman, in dessen Mittelpunkt die zarte Liebesgeschichte zwischen den beiden Protagonisten steht. Mit John Lawson und Nora Bradford schuf sie zwei gegensätzliche Charaktere, deren Gedanken, Wünsche und Emotionen viel Raum im Buch einnehmen. Während Nora sich immer noch nicht von der Auflösung ihrer Verlobung erholt hat, sieht John sich mit einer schlimmen Diagnose konfrontiert. Die Suche nach seiner leiblichen Mutter schafft zwangsläufig eine gewisse Nähe zwischen Nora und John, doch beide kämpfen gegen die immer stärker werdenden Gefühle an, die aus ihrer Sicht nicht sein dürfen.

Die Autorin stellte ihren beiden Protagonisten eine große Anzahl Nebenfiguren zur Seite, wobei Noras Schwestern Britt und Willow bedeutende Rollen spielen. Ehemalige Verehrer, gute Freunde, eine skurrile russische Nanny, ein pfiffiger Elfjähriger und eine schräge Büromanagerin bringen Turbulenzen, aber auch eine Prise Humor in diese Geschichte. Johns Suche nach seiner leiblichen Mutter sorgt für einen gewissen Spannungsbogen, ein böser Antagonist stiftet posthum Verwirrung und Kummer. Durch Korrespondenz in Form von E-Mails, handschriftlichen Briefen, SMS- oder Chatnachrichten erfährt man als Leser viel über die inneren Beweggründe, einiges über die Aktivitäten, und sogar über die Ereignisse aus der Vergangenheit der handelnden Figuren.

Becky Wade punktet mit einem locker-leichtem Schreibstil, vielen humorvollen Passagen und sehr gut gezeichneten Charakteren, über einige Figuren dieses Buches hätte ich jedoch gerne mehr erfahren. Die Leidenschaft für das Lesen und die Liebe zu Büchern werden dem Leser durch die Person der Nora Bradford nahegebracht. Die Autorin legt darüber hinaus eine starke Gewichtung auf den Christlichen Glauben. Obgleich in dieser Geschichte einzelne Handlungsstränge nicht zu Ende geführt bzw. für meinen Geschmack zu wenig ausgeführt wurden, hat mich dieses Buch sehr gut unterhalten. Die Tatsache, dass es sich hierbei lediglich um den ersten Band einer Trilogie handelt, lässt mich bereits jetzt voller Vorfreude das Herausgabedatum der beiden Nachfolgebücher erwarten, in welchen alle offenen Fragen sicherlich beantwortet werden.

Dieser Roman aus der Feder von Becky Wade hat mir allergrößtes Lesevergnügen bereitet und mich ausgezeichnet unterhalten. Ich kann diesen mit dem „Christy Award“ für das Buch des Jahres ausgezeichneten Roman jedem Fan gefühlvoller Liebesgeschichten wirklich ans Herz legen.