Rezension

Unbezähmbare Wildnis

Ruf der Wildnis. Wolfsblut
von Jack London

Bewertet mit 4 Sternen

Ruf der Wildnis

Buck hat alles wovon ein Hund nur träumen kann: ein bequemes Zuhause, ein geliebtes Herrchen und einen pünktlich gefüllten Napf. Doch als der Gärtner von Bucks Herrchen in seinen Spielschulden ertrinkt, lockt er den nichtsahnenden Hund mit sich und verkauft ihn an Goldgräber. Als Schlittenhund ausgebeutet und von Menschen misshandelt, entdeckt Buck die Wildnis in sich. Nach und nach verliert sich sein Hundedasein und der Ruf der Wildnis wird immer lauter.

Wolfsblut

White Fang ist ein stolzer Wolf. Hart, stark und kämpferisch – bis er von Menschen gefangen wird. Der Kampf zwischen Domestizierung und Wildnis beginnt. Keiner der Kämpfer will aufgeben.

Beide Geschichten erzählen spannende Tierabenteuer. Die Rückkehr des Hundes in die Wildnis und die Domestizierung der Wildnis durch den Menschen – in beiden Versionen kommt der Mensch nicht gut weg. Sympathische Charaktere sucht man beinahe vergeblich. Brutal und unbeugsam, kalt und rasant erzählt London und fesselt den Leser auf jeder Seite. In einigen Punkten werden mir die Tiere zu sehr vermenschlicht (Hunde, die sich mit unbeugsamen Hass und Hinterhältigkeit begegnen, überzeugen mich nicht) und der Mensch ist so unsympathisch dargestellt, dass ich schon wieder böse werde, wenn ich nur zurückdenke. Trotzdem sind beide Geschichten spannend und großartig erzählt!