Rezension

Triple-O-Journey

Offline - Du wolltest nicht erreichbar sein. Jetzt sitzt du in der Falle. - Arno Strobel

Offline - Du wolltest nicht erreichbar sein. Jetzt sitzt du in der Falle.
von Arno Strobel

Bewertet mit 3 Sternen

Meine Meinung und Inhalt

"Jenny ließ das Gebäude an Shining von Stephen King denken. Nicht, weil es ähnlich ausgesehen hätte wie das Overlook Hotel aus dem Film, sondern weil der in der Dämmerung liegende verwinkelte Bau abweisend und wenig einladend wirkte, was in ihr das Bedürfnis weckte, augenblicklich auf dem Schneeschuh kehrtzumachen und möglichst schnell einen großen Abstand zwischen sich und dieses Hotel zu bringen. Der mit dunklem, fast schwarzem Holz verkleidete Komplex sah aus, als hätte man mehrere kleine Gebäude ohne  Rücksicht auf jegliche Symmetrie einfach ineinandergeschoben. Umgeben war das Hotel von mehreren Baumgruppen, die zu gleichmäßig angeordnet waren, als dass sie zufällig dort gewachsen sein konnten." (ZITAT)

Als Fan von Arno Strobel und Liebhaber des Berchtesgadener Land mit Umland musste ich "Offline" einfach lesen.

 
Fünf Tage ohne Internet. Raus aus dem digitalen Stress, einfach nicht erreichbar sein. Digital Detox. So das Vorhaben einer Gruppe junger Leute, die dazu in ein ehemaliges Bergsteigerhotel auf den Watzmann in 2000 Metern Höhe reist.

Das klingt an und für sich für den Leser vielversprechend. Die Kulisse für einen tollen Thriller ist gegeben.

Aber am zweiten Tag verschwindet einer von ihnen und wird kurz darauf schwer misshandelt gefunden. Jetzt beginnt für alle ein Horrortrip ohne Ausweg. Denn sie sind offline, und niemand wird kommen, um ihnen zu helfen.

»Ich glaube, wir sollten von jetzt an immer zusammenbleiben«, schlug Ellen vor. »Egal, ob außer uns noch jemand im Hotel ist oder nicht, wenn wir zusammenbleiben, kann keinem von uns etwas geschehen.« (ZITAT)

Das Rätselraten um den Täter beginnt. Als Leser geht es einem wie den Protagonisten selbst. Viele Möglichkeiten herrschen, einige Protagonisten kann man - vielleicht aus Symphatie-Gründen relativ schnell für sich ausschließen.

Der Szenenwechel ist dem Autor auch sehr gelungen. Ich bin ein großer Fan von dem Schreibstil des Autors und seiner Kreativität.

Kurzum, ein wirklich perfekt gewähltes Cover, eine spannende Handlung umgeben von einer finsteren Atmosphäre und überraschenden Wendungen. Leider muss ich gestehen, dass es deutliche Parallelen zu Agatha Christie und Shari Lapena‘s „Der zehnte Gast“ gibt, was mich etwas gestört hat.

Eine Idee, die neu umgesetzt wurde, was "Offline" aber nicht zu Strobels bestem Werk macht - auch aufgrund der öfteren Wiederholungen und der manchmal langgezogenen Passagen.

Der im August 1962 in Saarlouis geborene Arno Strobel zählt zu den renommierten deutschen Thriller-Autoren. Zunächst führte ihn sein Weg aber in eine andere Richtung. Nach dem Abschluss seiner Ausbildung in einem handwerklichen Beruf, seinem Dienst in der Bundeswehr und seinem Studium der Versorgungstechnik arbeitete er im IT-Bereich. Sein Debüt mit einem wesentlich umfassenderen Projekt folgte 2007 mit „Magus – Die Bruderschaft“. Da sein Manuskript bei den großen Verlagen wenig Anklang fand, veröffentlichte er es außerordentlich erfolgreich im Selbstverlag. Bald darauf zeigte ein namhafter Verlag Interesse. Im Anschluss brachte er zahlreiche Thriller auf den Markt, wie zum Beispiel „Der Trakt“, „Das Skript“ und „Die Flut“.  Arno Strobel hat drei Kinder und lebt mit seiner Partnerin in der Nähe von Deutschlands ältester Stadt Trier.