Rezension

Tragisch, tragisch

King Lear - William Shakespeare

King Lear
von William Shakespeare

Bewertet mit 5 Sternen

King Lear habe ich jetzt schon zum zweiten Mal gelesen. Ich muss gestehen, dass ich beim ersten Mal Lesen ziemlich viel überlesen habe. Wenn man nicht Zeile für Zeile genau mitliest, verpasst man schonmal den ein oder anderen Mord. Und da es sich hier um eine typische Shakespearetragödie handelt, sterben ziemlich viele Leute.

Insgesamt ist der Grundton der Tragödie relativ melancholisch. Die böse Seite scheint immer zu überwiegen und Cordelia und co. immer einen Schritt voraus zu sein. Es ist schon ziemlich früh klar, dass die Geschichte kein gutes Ende nehmen wird. Obwohl Lear wahnsinnig wird, gelangt er doch am Schluss zur Erkenntnis. Er durchschaut die Machenschaften seiner zwei Töchter und schätzt Cordelia endlich als die Tochter, die ihm am treusten ist.

Mein Lieblingscharakter in diesem Stück ist der Fool. Er durchschaut Goneril und Regan als Frauen, die nur auf Macht und Land aus sind, relativ schnell und versucht, Lear dies klar zu machen. Der Fool nimmt kein Blatt vor den Mund, Lear vor Augen zu halten, wie er an der Nase herumgeführt wird und wie blöd er sich eigentlich verhält. Erst später dringt der Fool wirklich zu Lear durch.

King Lear ist düster und ziemlich hoffnungslos und verlangt beim Lesen volle Aufmerksamkeit. Aber es lohnt sich auf jeden Fall, denn die Tragödie ist spannend, zwischendurch sehr witzig und natürlich sehr, sehr tragisch.