Rezension

Tränenrot

Tränenrot -

Tränenrot
von Ralf Gebhardt

Bewertet mit 5 Sternen

Zwei junge Polizistinnen geraten in den Strudel der Mafia und deren Machenschaften.

‘*‘ Meine Meinung ‘*‘
Okay, beginne ich gleich mal mit dem Meckerpunkt, meinem Lieblingsthema: der Klappentext. Ich habe in den unten kopierten Klappentext mal einen Absatz eingefügt. Bis dorthin hätte der Text ausgereicht. Alles Folgende ist überflüssig. Denn die Zeilen vorher implizieren schon das, was danach kommt.
Die Handlung an sich ist spannend. Wir lernen die beiden Polizistinnen kennen und nach und nach gewinnen sie an Tiefe. Dabei sollte man auf jeden Fall ganz aufmerksam lesen, um keine Kleinigkeit zu übersehen.
Auch die anderen Figuren sind lebendig und realistisch kreiert worden und ich nahm ihnen ihr Handeln ab. Es hat mir auch sehr gut gefallen, dass nicht alles Schwarz-Weiß dargestellt und so für Überraschungen gesorgt wurde.
Klingt jetzt wahrscheinlich wie ein Klischee, aber genau so stelle ich mir die Mafia vor. Sie schützen ihre „Famiglia“ und jeder, der da im Weg steht, hat ein großes Problem.
Je weiter die Handlung fortschreitet, umso mehr steigert sich das Tempo. Ich wurde förmlich in das Buch gesogen und konnte es schlecht beiseite legen, bevor ich die letzte Seite gelesen hatte.
Ich habe den Autor auf der Frankfurter Buchmesse 2019 getroffen und hätte ihm nie zugetraut, dass er auch solch brutale Szenen schreiben kann. Da tun sich echt Abgründe auf. Doch zum Glück wird nicht alles en detail beschrieben, sondern häufig nur angedeutet. Sonst hätte ich als staatlich geprüftes Weichei bestimmt Albträume bekommen. Aber die Stimmung kam immer bedrohlich und eiskalt rüber.

All das hat Gebhardt in einem locker-flockigen Schreibstil verpackt und ich flog nur so durch die Seiten. Trotz meines Meckerpunktes, für den der Verlag verantwortlich ist, gibt es 5 Tränen-Sterne.

‘*‘ Klappentext ‘*‘
Gleich ihr erster Streifendienst stellt die jungen Polizistinnen Sophie Schellenberg und Nicole Wolff vor gewaltige Probleme. Als sie auf dem Parkplatz eines halleschen Einkaufscenters eine Leiche im Kofferraum eines PKWs finden und auf eigene Faust einem Verdacht folgen, ahnen sie nicht, was es mit dem Italiener Luca Pacano auf sich hat. Sophie hat sich ausgerechnet in ihn verliebt. Schnell geraten sie immer tiefer in die Fänge der Mafia, werden mit Schutzgelderpressung und Drogen konfrontiert.

Schließlich erhalten sie ein "Angebot, das sie nicht ablehnen können": Durch Informationen aus der kriminellen Szene würden sie schnell Polizeikarriere machen, wenn sie sich auf die Seite der Familie Pacano stellen. Die beiden Freundinnen bitten um Bedenkzeit, obwohl Nicole zu diesem Zeitpunkt bereits Lucas Freund Rajko verfallen ist. Als sie eine Party besuchen, auf der sie Luca und Rajko treffen, eskaliert die Situation. Das, was dann passiert, übersteigt ihr Vorstellungsvermögen: Im Strudel des Bösen werden sie selbst von Jägerinnen zu Gejagten …