Rezension

Toller Lesespaß!

Wings
von Jason Lethcoe

Der 14-jährige Edward ist auf seiner Berufschule ein Außenseiter. Für sein Alter ist er zu groß und für die Art der Schule ist er viel zu intelligent. Durch sein Stottern wird er von anderen Schülern gemieden oder provoziert. Die Provokationen von Grudge, einem bulligen Jungen gehen sogar so weit, dass Edward sich beinahe mit ihm geprügelt hätte.

Durch eine juckende Stelle am Rücken wird er in der Berufschule immer auffälliger, denn komischerweise gehen seine Wünsche in Erfüllung, wenn er versucht, sich an der Stelle zu kratzen. So wäre beinahe ein Bücherregal auf Grudge gefallen, als dieser ihn mal wieder provoziert hat.
Durch dieses Verhalten werden er und Grudge in einem Keller festgehalten und als Strafe von Scruggs, einem kahlköpfigen Berg von Mann gefoltert.

Nach anfänglichen Schwierigkeiten versuchen die beiden aus dem Keller zu flüchten, dies gelingt jedoch nur Grudge allein und Edward wird erneut von Scruggs festgehalten.
Edwards Rücken juckt und schmerzt immer mehr, dass es kaum noch auszuhalten ist, doch dann wachsen ihm plötzlich Flügel.
Und Hilfe in Form von Mr. Spines, einem Mann, der mehr an ein Tier als einen Menschen erinnert, ist auch nicht weit…

Mit seiner Hilfe gelingt es Edward zu flüchten und er stürzt von einem Abenteuer in das nächste…

Jason Lethcoe hat mit “Wings” einen tollen magischen Auftakt einer neuen Buchreihe hingelegt, die es in sicht hat.

Das Buch liest sich so leicht und flüssig, dass man nur so durch die Seiten fliegt. Allerdings wiederholen sich manche Sätze wie z.B. “Edward bemerkt, dass er hierbei nicht gestottert hat” zu oft.

Schon allein das Vorwort vom Autor ist sehr gelungen und lässt erahnen, mit wieviel Herzblut er dieses Buch geschrieben haben muss.
Bei der Entstehung des Buches stellte er sich die Frage “Was wäre, wenn ein Junge herausfindet, dass er der Sohn eines gefallenen Engels ist?”

Das offene Ende hat mich zwar ein wenig geärgert, aber gleichzeitig hat mich die Leseprobe zum 2. Band wieder milde gestimmt.
Allerdings endet das Buch doch ein wenig zu abrupt für meinen Geschmack.

Vor allem die Charaktere sind Jason Lethcoe besonders gelungen. Edward und Mr. Spines habe ich sehr schnell in mein Herz geschlossen und wollte mich nur ungern wieder von ihnen trennen.

Auch wenn Edward zunächst sehr unscheinbar und in sich gekehrt wirkt, merkt man schnell, wie intelligent er ist. Sein Talent für Kartenhausbau ist hierbei besonders ausgeprägt. Auch wenn er manchmal durch seine kindliche Naivität noch ein wenig Probleme hat, gut und böse zu unterscheiden, hilft ihm sein Gespür doch immer wieder weiter.

Aber auch Mr. Spines ist ein toller und interessanter Charakter. Auch wenn er ein gefallener Engel ist und eigentlich für das Böse arbeiten soll, versucht er doch immer wieder seine menschliche Seite zu behalten und mit dieser zu handeln. Wie er sich für seine Gefährten und Edward aufopfert finde ich hierbei besonders bemerkenswert.

Die Covergestaltung ist wunderschön und überzeugt mit seiner Genauigkeit. Auf dem Cover ist Edward mit seinen Flügeln abgebildet und man erahnt schon anhand der Haltung, wie sehr er in sich gekehrt und auf sich allein gestellt ist.

Aber auch die Kapitelgestaltung ist wunderschön und auffällig. Die Schriftart passt super zum Rest des Buches.

Ein weiteres Highlight neben dem wunderschönen Cover ist ein Glossar am Ende des Buches, wo alle Charaktere, Orte und Gegenstände noch einmal genauer erklärt werden.