Rezension

Tödliche Geldgschäfte

Liebe meine Farben -

Liebe meine Farben
von Georg Brun

Bewertet mit 5 Sternen

Ich bin am Bodensee aufgewachsen und freue mich immer, wenn ich Krimis entdecke, die in der Region angesiedelt sind. 

Dieser Krimi spielt in Lindau mit starken Bezügen in die Finanzmetropole Zürich. Der Einstieg ist mir leicht gefallen und hat viele Erinnerungen geweckt, an den einen oder anderen Skandal und ganz aktuell an die hinter uns liegende Corona-Pandemie. Was mir gut gefallen hat, ich wusste ziemlich bald, wer für die Verbrechen verantwortlich ist. Das mag auf den ersten Blick überraschen und mancher wird sich fragen, wo bleibt denn da die Spannung ? Die packende Handlung entsteht dadurch, dass der Autor dem intelligenten Täter einen nicht weniger gewieften und sehr sympathischen Ermittler gegenüber stellt. Nathan Weiß ist ein erfahrener Kriminalbeamter im Ruhestand, was ihm die Möglichkeit bietet, seinen Handlungsspielraum sehr weit auszulegen und gleichzeitig verfügt er über belastbare Beziehungen zu seinen ehemaligen Kollegen. Zwischen den beiden Akteuren beginnt ein fesselndes Katz-und Mausspiel. Auslöser  der Ermittlungen ist der unerwartete Tod eines Mitarbeiter einer großen Finanzberatungsgesellschaft mit Sitz in Zürich. Dessen Freund kann nicht glauben, dass es ein natürlicher Tod  war und so kommt Weiß ins Spiel.

Stück für Stück ermittelt Weiß in Zusammenarbeit mit seinen alten Kollegen den möglichen Tathergang und Motive und findet sich schnell in der Welt der  der zwielichtigen Anlagegeschäfte, Geldwäsche und organisierten Verbrechen wieder. Weiß Gegenspieler ist ein typischer Vertreter dieses Zirkels - überheblich, intelligent, geldgierig, skrupellos - eine tödliche Mischung für jeden, der seine Position bedroht.

Weiß ist zwar im Ruhestand, aber immer noch ein guter und für Gerechtigkeit brennender Ermittler. Er lässt sich nicht so schnell aus der Ruhe bringen, was letzten Endes in diesem Fall auch zum Erfolg führt.

Der Krimi war für mich absolut lesenswert mit hohem Spannungsfaktor, der sich aus dem Spannungsfeld Ermittler - Täter ergibt und ohne Gewaltorgien für Nervenkitzel sorgt