Rezension

Tod in der Rauhnacht

Rauchland - Tom Finnek

Rauchland
von Tom Finnek

Bewertet mit 5 Sternen

„Rauchland“ von Tom Finnek, habe ich als ebook mit 343 Seiten gelesen, die in 5 Teile, von Samstag – Freitag, eingeteilt sind. Es ist der 4. Münsterland-Krimi.

In einem abgebrannten Bauernkotten im Venn wird die Leiche des Bauern Friedhelm Harking gefunden. Zeugen sehen einen Mann weglaufen. Es stellt sich heraus, dass es Heinrich-Josef Schultewolter war, der vor einigen Jahren Tenbrink schwer verletzt hatte und seitdem zur Fahndung ausgeschrieben war. Nun beginnen die Ermittlungen für das KK11. Da Tenbrink seit Kurzem frühzeitig pensioniert ist, hat er mit dem Fall nichts zu tun. Allerdings will Schultewolter bei seiner Festnahme nur mit ihm sprechen. Somit steckt Tenbrink inoffiziell wieder voll im Geschehen. Weil er nicht mehr im Dienst ist, kommt er auch auf andere Art und Weise an Informationen, z.B. auf dem Friedhof.

Im Zuge der Ermittlungen ergeben sich interessante Familienverbindungen zwischen Harking und seinem Nachbarn Denhöfde, ebenso wie zwischen Harking und Schultewolter, die weit in die Vergangenheit reichen.

Nebenbei hängt Maik immer noch sein alter Fall um Ronny Kruse an, der noch nicht gefasst ist. Und auch sonst plagen ihn Sorgen um seine Frauengeschichten, die ihn sehr belasten. Am Ende muss er eine schwere Entscheidung treffen.

Er und Tenbrink leben im selben Haus und haben im Laufe der Zeit ihre Rituale entwickelt. Sie kommen mir manchmal wie ein altes Ehepaar vor. Aber sehr sympathisch.

Der neue Leiter des KK11 Alfred Bremer ist zwar nicht besonders beliebt, stört aber auch nicht weiter. Die Charaktere im Team sind sehr verschieden. Hölscher ist etwas behäbig und bequem, schläft schon mal ein und bringt seinen Pudel mit ins Büro, macht seinen Job trotzdem gut. Dann gibt es noch Stukenkemper, der immer einen lustigen Spruch auf den Lippen hat und ein wandelndes Lexikon für Filme und Musik ist. Reinhard Gehling ist der jüngste im Team und noch etwas schüchtern. Als einzige Frau ist Heide dabei, die ein Auge auf ihren Kollegen geworfen hat.

Die Handlung ist wie gewohnt sehr spannend, rasant, sehr atmosphärisch beschrieben und mit bildhaften Charakteren und Örtlichkeiten versehen, ebenso mit einer gesunden Portion Humor.

Die Leute in der Gegend glauben noch an die Mystik der Raunächte im Rauchland, was ich sehr interessant fand.

Sprachlich gibt es immer mal wieder Abschweifungen zum Münsterländer Dialekt und wegen der Grenznähe auch ein wenig Niederländisch, da auch Jan Bonnema von der niederländischen Polizei wieder dabei ist.

Es ist eine gelungene Fortsetzung der Reihe um Tenbrink und Bertram, die mir wieder sehr gut gefallen hat und auf weitere spannende Fälle der beiden hoffen lässt.

Das Cover ist auch wieder sehr schön und passend zum Inhalt des Buches.