Rezension

Tod eines Notarztes

Maingrab -

Maingrab
von Franziska Franz

Bewertet mit 5 Sternen

„...Da verspürte er einen schmerzhaften Stich zwischen den Schulterblättern. Er stöhnte auf und fiel keuchend bäuchlings zu Boden...“

 

Mit dem Tod von Notarzt Dr. Wacker geht das Buch gleich heftig los. Eigentlich war er zu einem Fahrradunfall gerufen worden, aber am angegebenen Ort waren weder ein verunglückter Fahrradfahrer, noch die Sanitäter aus dem Krankenwagen. Dafür wartete sein Mörder.

Die Autorin hat einen spannenden Krimi geschrieben. Die Geschichte lässt sich flott lesen. Der Schriftstil sorgt für eine fesselnde Handlung.

Der Fall landet bei Hauptkommissar Kai Herbracht. Zusammen mit Mia Drovoic nimmt er die Ermittlungen auf.

Kai ist ein etwas widersprüchlicher Charakter. Einerseits zollt er Mia durchaus Anerkennung, wenn er mit ihrer Arbeit zufrieden ist, andererseits kann er ziemlich heftig werden, wenn es nicht nach seinem Kopf geht.

Die Ermittlung konzentrieren sich auf die Angehörigen des Arztes und der verschwundenen Sanitäter. Die Familienverhältnisse lassen zum Teil tief blicken, bieten aber kein Motiv für einen Mord. Außerdem findet eine Stimmanalyse des unbekannten Anrufers statt, der den Unfall gemeldet hat.

 

„...Ihr wisst ja, dass Menschen unterschiedlich pfleglich mit ihrer Stimme umgehen. Die Person klang heiser. Kann auch bewusst provoziert worden sein, wiederum um den Klang um verfälschen...“

 

Dann greift Privatermittlerin Karla Senkrecht ins Geschehen ein. Zuvor hatte sie Kai darüber informiert. Sie hat einen völlig neuen Ermittlungsansatz und ungewöhnliche Methoden. Sie fragt sich, wer warum so viel Hass auf den Arzt hatte, dass es zu einem Overkill kam, will heißen, selbst nach dem Tode wurde weiter auf ihn eingestochen.

Gut gefällt mir, dass Karla immer wieder Rückkopplung zu Kai sucht. Durch diesen Austausch müssen manche Wege nicht zwei Mal gegangen werden.

Die Autorin versteht es, die Gefühle der Protagonisten authentisch wiederzugeben. Das zeigt sich unter anderen bei der Trauer von Dr. Wackers Partner.

Am Ende bleibt keine Frage offen. Alle Unstimmigkeiten, die im Laufe eder Ermittlungen auftauchten, werden geklärt.

Das Buch hat mir sehr gtu gefallen. Es zeigt, was blinder Hass ausrichtet.