Rezension

Tod bildet auch aus

Gevatter Tod - Terry Pratchett

Gevatter Tod
von Terry Pratchett

Bewertet mit 5 Sternen

Was wäre wenn man ein Detail der Geschichte nur geringfügig ändert? Diese Frage hat sich jeder schon mindestens einmal gestellt.
Genau diese Thematik greift Terry Prattchett in seinem Roman auf, indem sein Protagonist Mort, der als Lehrling bei Tod eingestellt wird, aus Mitleid das Leben einer Prinzessin verschont.
Man kann sich vorstellen was für ein Chaos vorerst herrscht und man glaubt, dass sich nun der Lauf der Geschichte ändern wird.
Jedoch hat überraschender Weise die Scheibenwelt seine ganz eigenen Methoden das Schicksal durchzusetzen. Aber mehr will ich hierzu nicht verraten.
Einfach genial ist hier mal wieder der Charakter von Tod. Er möchte in den Ruhestand gehen, um die Menschen besser studieren zu können. Seine Art und sein Charakter verzaubert einen immer wieder und sorgt immer für einen Lacher! Jedoch stößt man auch an nahezu philosophischen Ansätzen, die einem zum Nachdenken verleiten.
So werden auch hier Fragen gestellt wie: Was ist gerecht und was ungerecht? Ist der Tod eines Menschen immer schlecht oder steckt da ein tieferer Sinn dahinter.
Hier erfährt man meiner Meinung nach, dass Dinge, die wir als schlecht deuten oftmals zu etwas gutem führen kann. Stellt sich dann nur noch die Frage, ob es überhaupt gut und schlecht gibt. Gerade durch Tod, für den diese beiden Gegensätze nicht existieren wird uns das gut vor Augen geführt.
Bleibt nur noch zu sagen, dass "Gevatter Tod" mal wieder ein echtes Meitserwerk von Terry Pratchett ist

Kommentare

sleepwalker1303 schrieb am 11. Oktober 2013 um 15:31

Gevatter Tod war mein "erster" Terry Pratchett - und ist bis heute mein liebster geblieben.

Die Geschichte dreht sich um Tods Azubi Mort, der den "Schnitter" zuerst immer öfter vertreten muss und ihn dann auch nach Abschluss der Lehre ersetzen soll. Tod findet nach und nach Gefallen an der Freizeit und vernachlässigt seine Pflichten, was zu einigem Chaos in der Scheibenwelt führt.

Wer sich darauf einlässt, findet ein zum Nachdenken anregendes Buch mit tiefgreifend philosophischen Ansätzen ("Es gibt keine Gerechtigkeit, es gibt nur mich", sagt Tod an einer Stelle). Wer es lieber als "leichte Lektüre" liest - kein Problem. Reichlich Lacher, Wortwitz, Situationskomik spicken die skurril-spaßige Geschichte und machen sie zu einem herrlich-kurzweiligen Lesevergnügen für alle Freunde des tiefschwarzen Humors.