Rezension

Tiefbewegender Roman über Trauer und Verlust

Wohin das Licht entflieht -

Wohin das Licht entflieht
von Sara Barnard

Bewertet mit 5 Sternen

Herzzerreißend, emotional und bewegend - so lässt sich "Wohin das Licht entflieht" von Sara Barnard für mich beschreiben. Selten habe ich ein Buch gelesen, dass das Thema Trauer so gut verarbeitet wie es diese Autorin hier vollbracht hat.

Emmys Welt wird plötzlich aus den Fugen gerissen, als ihre Schwester, Gründerin und Mitglied einer bekannten Musikband, Selbstmord begeht.

Emmys Gang durch tiefe Trauer, Verzweiflung und Wut auf die Eltern, die Freunde, die Band und auf die Öffentlichkeit werden so gefühlvoll und bewegend erzählt, dass ich nach einigen Kapiteln erst einmal tief durchatmen und schlucken musste.

Super dargestellt wurde auch, dass Trauer oft mit Ablehnung und gemeinem Verhalten gegenüber Freunden/Familie einhergeht. Denn ja, Emmy hat einigen Menschen in ihrem Umfeld bewusst wehgetan. Sie brauchte ein Ventil für ihre Trauer und ihre Ohnmacht. Nett ist es sucher nicht, aber realistisch.

Gefallen hat mir auch, dass es in dem Buch nicht nur darum geht, wie Emmy und ihre Familie mit dem Verlust umgehen, sondern auch, wie die Umwelt damit umgeht: Die Freunde, die hilflos sind, die Medien, die nur Schlagzeilen sehen oder der feste Freund, der nicht weiß, wie er helfen kann. Oder einfach die ganze Welt, die sich trotz des Todes einfach weiterdreht.

Besonders beeindruckend war die Nutzung verschiedener Schriftarten und Gestaltungen der Seiten, durch die die Trauer von Emmy visuell sehr gut dargestellt wurde.

Ich kann dieses Buch daher definitiv weiterempfehlen und werde noch lange daran denken.