Rezension

Thema verfehlt

Vegan to go
von Attila Hildmann

Bewertet mit 2 Sternen

Da ich wenig Fleisch esse und versuche, auf mein Gewicht zu achten, koche ich öfter nach Rezepten aus den Kochbüchern "Vegan for fit " und "Vegan for fun". Als ich von diesem „To Go“-Buch gehört habe, war ich ganz begeistert, denn genau das hat mir noch gefehlt: leckere Gerichte ohne Fleisch zum Mitnehmen, die nach der Philosophie der beiden anderen Bücher konzipiert sind. Wie der Titel meiner Rezension schon zeigt, wurde ich extrem enttäuscht…

In seinen anderen Büchern teilt der Autor seine Rezepte in Stufe 1 und 2 ein, je nachdem, ob man abnehmen oder sein Gewicht nur halten möchte. In „Vegan to go“ führt er Stufe 3 ein und sagt im Vorwort dazu, dass es sich dabei eher um Stufe 5-6 handelt und dass man davon nicht zuviel essen sollte, da man sonst bald seine Fitness-Challenge aus den anderen Büchern machen muss. Tja, nur leider sind mindestens 75% der Rezepte in „Vegan to go“ Stufe 3!

Bei den Zutaten war es ja schon in den anderen Büchern oft ein Problem, dass sie schwer zu bekommen und/oder teuer sind. Hier kommen nun Dinge wie „Acai TK-Fruchtpüree“ und Reissirup vor. Ich wohne in einer Großstadt, in der sich ein Bio-Supermarkt an den anderen reiht und habe beides nicht gefunden. Des Weiteren hat der Autor eine neue Lieblingszutat gefunden: Kartoffelchips. Er empfiehlt sie bei To-Go-Gerichten als Beilage zu fast allem. Was soll man dazu noch sagen?!

Bei den Rezepten selbst fällt sofort auf, dass viele so ähnlich in seinen anderen Büchern vorkommen. Der Blumenkohl mit Kokos-Curry-Creme erinnert doch sehr an den Blumenkohl-Curry-Crunch aus „Vegan for fit“ und auch die Pasta-Variationen und Sandwiches erscheinen mir nicht neu. Und braucht man für Spaghetti mit Basilikumpesto wirklich ein Extra-Rezept?

Womit wir auch schon beim Hauptthema wären, nämlich "to go". Ich bin der Meinung, dass in den anderen Büchern beinahe mehr Rezepte sind, die sich zum Mitnehmen eignen. Was haben Lasagne und Gyros in einem To-Go-Kochbuch verloren? Wenn es danach geht, ist jedes Gericht ein Gericht zum Mitnehmen.

Wie in den anderen Büchern steht auch hier zu jedem Rezept ein Tipp. Was mich wirklich nervt, ist, dass sich mehrere Tipps wiederholen, z. B. dass man immer gekochten Quinoa und eine Dose Kichererbsen da haben sollte. Wenn ihm nichts mehr einfällt, soll er den Tipp doch weglassen.

Alles in Allem ist "Vegan to go" eine Riesenenttäuschung für mich, da es außer, dass die Rezepte alle vegan sind, keine meiner Erwartungen erfüllt hat. Weder sind die meisten Rezepte tatsächlich "to go", noch entsprechen sie der Ernährungsphilosophie der anderen Bücher des Autors.