Rezension

Thailand, China, Ostafrika

Weißes Gold - Im Sog der Gier -

Weißes Gold - Im Sog der Gier
von U. T. Bareiss

Bewertet mit 4 Sternen

Brutaler Action Thriller

Verantwortlich ist man nicht nur für das, was man tut, sondern auch für das, was man nicht tut. (Laotse)

In dem temporeichen Thriller ‚Weißes Gold‘ geht es um illegalen Handel mit Elfenbein, um das Abschlachten von geschützten Elefanten, und noch schlimmer das Vergiften ihres Fleisches, damit daran Aas fressende Tiere verenden, um nicht den Rangers die Fährte zu den Wilderern zu weisen. Gleichzeitig geht es um Mädchenhandel und den Missbrauch von Minderjährigen, um die totale Willensbrechung von Straßenjungs und Züchtung von willenlosen Verbrechern. Der Roman spielt überwiegend in Thailand, aber auch in China und in Ostafrika.

Ein Meeeresbiologe namens Alex und sein Freund Jaidee, ein thailändischer Polizist, legen sich mit der chinesischen Mafia an, die mit Elfenbein und Mädchen handelt. Beide Männer sind gut trainierte Kampfsportler, was ihnen im Laufe der Geschichte hilft, um ihr Leben zu retten. Jaidees Familie wird in Sicherheit gebracht. Chakri, ein Kollege von Jaidee, wird brutal ermordet, mit Kobrabissen. Ein Chinese namens Long foltert brutal.

Das ist schwer auszuhalten. Auch die Beschreibungen über die Morde an Elefanten, die Vergiftung der Tierkörper, so dass auch andere Wildtiere sterben. Das ist ebenfalls so brutal. Alex ist anscheinend gut aussehend, aber ein Beziehungsneurotiker, doch zumindest ein fairer Chef und ein loyaler Freund. Er ist umgeben von wirklich guten Freud:innen. Walter, Monica, Kim (die in ihn verliebt ist)… Walter ist der Vater von Kim und ein hervorragender Hacker.

Die thailändische Polizei kommt in dem Roman nicht sehr gut weg, aber den Ruf einer korrupten Behörde hat die Thai – Polizei auch im wahren Leben inne. Und der Mädchenhandel in Thailand ist eines der dreckigsten Geschäfte der Welt, dass Polizei und Behörden mit involviert sind, ist ein offenes Geheimnis. Demokratie ist nicht gerade eine Stärke Thailands. Schade, denn es gibt dort wunderbare Menschen und durch die Prostitution und den Mädchenhandel bekommt das Land einen schalen Beigeschmack (selbst gesehen, wie Kinder angeboten werden).

San Long, der als ein unbedeutender Straßenjunge, in die Hände eines gerissenen alten Lustmolchs fällt. San, der schnell lernt und weiß wie er an Geld und Achtung kommt. Er lernt sogar, z.B. über die chinesischen Philosophien, aber nach wie vor missbraucht er Mädchen. Frauen haben keinen Stellenwert. 

Es ist gut geschrieben, aber brutal, keine hohe Literatur, doch führt in das chinesisch-thailändische Leben ein, es stößt ab und fasziniert gleichzeitig. Doch es ist auch so widerwärtig beschrieben, dass man hart gesottet sein muss, um die brutalsten Stellen zu überstehen. Schön sind auf jeden Fall die Beschreibungen von Thailand, gespickt mit viel Thai Kultur, sowie auch die Beschreibungen von Ostafrika.
Wenn man aufmerksam liest, dann bekommt man ziemlich schnell mit, wer der Verräter in den eigenen Reihen ist. Sehr offensichtlich...

Wie bereits erwähnt, temporeich – der Roman springt von einem brutalen Ereignis zum anderen, besteht nur aus Höhenpunkten. Manche dieser Ereignisse kommen einem unglaubwürdig vor, dass es wirklich in dieser Art und Weise sich abspielen kann. Es ist ein Roman! Doch bei den kriminellen Aktivitäten kann man ziemlich sicher davon ausgehen, dass die leider realistisch sind.

Das Buch hält einem am Lesen, so spannend ist der Ablauf, doch ich habe mehr als einmal das Gesicht geekelt verzogen angesichts der beschriebenen Szenen. Wie es wohl der Autorin beim Schreiben erging?

Empfehlenswert für die hart Gesottenen
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