Rezension

Starke Idee, mittelmäßige Umsetzung

Mr. Lawrence, mein Fahrrad und ich - Shelly King

Mr. Lawrence, mein Fahrrad und ich
von Shelly King

Bewertet mit 3 Sternen

Covergestaltung:
Mich hat das Cover auf Anhieb angesprochen. Den Fokus bildet das Fahrrad, was sehr gut zum Frühling passt. Ganz besonders gefällt mir das Farbkonzept. Ich mag den Farbton "Koralle" sehr. Eine außergewöhnliche Farbe, die das Cover zu etwas Besonderem macht.

Meine Meinung:
Ich habe den Roman im Rahmen einer Leserunde gelesen und von Anfang an war ich geteilter Meinung. Vielleicht erst einmal das Positive: Die Handlung hat mir im Großen und Ganzen gut gefallen. Bücher spielen eine große Rolle, was ich als begeisterte Vielleserin und Bloggerin natürlich fantastisch finde. Ich mag den Schauplatz "Dragonfly" (Buchhandlung) sehr. Er ist toll entworfen und beschrieben und ich kann mir bildlich alles sehr gut vorstellen. Eine ganz tolle Idee ist der Erzählstrang mit der alten Lady Chatterley Ausgabe und die damit verbundene "Liebesgeschichte" von Henry und Catherine. Sehr romantisch und spannend zugleich. Leider konnte mich der Roman trotz vieler positiver Ansätze nicht richtig überzeugen. Weniger gut gefallen hat mir die Tatsache, dass ich die Charaktere  nicht überaus sympathisch fand. Sie waren mir auch nicht unsympathisch, aber ich habe sie einfach nicht richtig in mein Herz geschlossen, nicht zu allen einen Zugang gefunden und teilweise waren sie mir einfach zu blass und farblos. Die Grundidee des Romans finde ich sehr gelungen und innovativ, wirklich etwas Besonderes. Aber  mit der Umsetzung habe ich mich schwer getan. Ich glaube, es lag einfach am Schreibstil. Mir war einfach nicht genug Tempo in der Geschichte drin, wodurch das Lesen sich für mich persönlich als ein wenig zäh heraus gestellt hat. Ich verspürte irgendwie einfach nicht diesen Drang unbedingt weiterlesen zu wollen, wodurch ich letztlich ca. einen Monat lang an diesem Roman gesessen habe, eine für mich unnormale Zeitspanne. Mich hat das Buch  nicht richtig gefesselt und ich musste mich teilweise echt zum Weiterlesen motivieren. Ich bin ein bisschen enttäuscht, denn die Grundidee gefiel mir so gut, aber die Autorin hätte so viel mehr aus dieser Geschichte herausholen können. Ich habe das Gefühl, dass sie einfach nicht richtig auf den Punkt gekommen ist und teilweise auch zu sehr abgedriftet ist bzw. sich in Nebensächlichkeiten verloren hat, wodurch ein richtiger roter Faden für den Leser oft nicht greifbar war. Das Ende des Buches war jedoch wirklich sehr schön. Es hat mich berührt und mich mit dem Roman versöhnt. Hier zeigt die Autorin, was sie wirklich drauf hat. Schade, dass sie über weite Strecken des Romans nicht so glänzen konnte, wie in den letzten Kapiteln.
Insgesamt betrachtet, handelt es sich um ein mittelmäßiges Buch für mich und daher werde ich auch drei Sterne vergeben.

Fazit:  Keine schlechte Story, nur teilweise einfach zu langatmig für meinen Geschmack. Für alle Buchliebhaber spreche ich dennoch eine Leseempfehlung aus!