Rezension

Spurensuche in Georgien

Wernievergibt - Friederike Schmöe

Wernievergibt
von Friederike Schmöe

Bewertet mit 5 Sternen

Im fünften Teil ihrer Krimireihe um die Ghostwriterin Kea Laverde, dürfen wir diese, zusammen mit ihrer langjährigen Freundin Juliane nach Georgien begleiten. Kea erhielt von ihrer früheren Agentin Lynn Digas den Auftrag eine Reportage über den Tourismus in dem Land zu schreiben. Um Juliane etwas abzulenken, deren Schwester Dolly nach längerer Krankheit verstarb, nimmt sie diese kurzerhand mit auf die Reise. Lynn hatte auf Kea zurückgegriffen, da ihre Reporterin Mira sich seit sie in Georgien ist, nicht mehr gemeldet hat. Als Kea Kontakt zu Mira aufnehmen möchte, muss sie feststellen, dass von dieser jede Spur fehlt. Auch die deutsch-georgische Mezzosopranistin Clara Cleveland wird vermisst. Da liegt es natürlich auf der Hand, dass die Reportage über den Tourismus erst einmal in den Hintergrund tritt und Kea und Juliane mal wieder mitten in einem aufregenden Abenteuer stecken.

Dieses Mal ist Kea nicht als Ghost tätig, aber die Geschichte lässt trotz dessen an Spannung keine Wünsche offen. Zuerst fiel es mir etwas schwerer als zuvor, in die Geschichte einzutauchen, da die vielen fremdklingenden Namen und Orte mich verwirrten, aber nachdem ich mich ein wenig eingelesen hatte, habe ich mich auch daran gewöhnt. Neben der Kriminalgeschichte lernt man auch Land und Leute näher kennen. Besonders gut gefallen hat mir, dass Juliane, die in den letzten Romanen nur ganz am Rande vorkam, dieses Mal sehr präsent war. Friederike Schmöes Schreibstil ist gewohnt blumig, mit manchen Sätzen bestückt, die so schön sind, dass man sie sich gerne merken möchte. Durch mehrere unterschiedliche Handlungsstränge bekommt man häppchenweise Einblick ins Geschehen, doch erst allmählich fügt sich manches wieder zusammen.

Für mich war es eine der spannendsten Geschichten um Kea Laverde, auch wenn mir Nero Keller ein wenig gefehlt hat und ich mich sehr freuen würde, wenn dieser im nächsten Buch wieder eine größere Rolle spielen würde.