Rezension

Spannendes Sachbuch

Mit dem Zeppelin nach New York - Stephan Martin Meyer

Mit dem Zeppelin nach New York
von Stephan Martin Meyer

Bewertet mit 5 Sternen

Ein Junge findet auf dem Dachboden seines Opas eine blaue Mütze mit dem Schriftzug „Hindenburg“. Sie gehörte Werner Franz, dem Vater des Opas.. Er war Kabinenjunge auf der Hindenburg, einem Zeppelin. Der Opa erzählt dem Jungen die Geschichte von Werner.

Wir schreiben das Jahr 1936. Werner ist 14 Jahre alt. In Werners Familie ist das Geld knapp, weil der Vater erkrankt ist. Da hört Günter, Werners älterer Bruder, der im Hotel arbeitet, dass für das Luftschiff „Hindenburg“ ein Kabinenjunge gesucht wird. Werner bewirbt sich und bekommt die Stelle.

Die Autoren haben eine interessante und spannende Geschichte geschrieben. Doch das Buch ist nicht nur eine historischer Erzählung für Kinder, sondern ein wunderbar aufgemachtes Sachbuch. Werners Erlebnisse bei der Fahrt mit dem Zeppelin bilden die Rahmenhandlung für vielfältige Informationen über Zeppeline.

Der Schriftstil ist der Zielgruppe angemessen. Während sich Werner mit den örtlichen Gegebenheiten auf dem Zeppelin vertraut macht, gibt es zusätzliche Informationen über Aufbau und Funktion seiner Teile. Sie stehen in extra Kästchen und sind damit sofort erkennbar. Dadurch kann der Leser selbst entscheiden, ob er erst die Geschichte liest und sich dann die Informationen ansieht, oder sie sich nach dem entsprechenden Abschnitt im Text ansieht. Zu diesen Informationen gehört auch ein Vergleich des Zeppelins mit der Titanic bezüglich der Größe. Die erste Reise geht nach Rio, eine weitere nach New York. Natürlich wird ebenfalls beschrieben, wie der Junge Städte vom Zeppelin aus sieht und wie die Besatzung die Zeit der Pausen verbringt.

Einen besonderen Wert gewinnt das Buch durch seine Illustrationen. Sie sind so vielfältig wie die Geschichte. Die farbigen Bilder haben unterschiedliche Größen und gehen zum Teil über eine Doppelseite. Besonders gut herausgearbeitet wurden dabei die Gesichtsausdrücke der Personen. Andere Bilder wurden in verschiedenen Grautönen gezeichnet und wirken nostalgisch.

Das Buch enthält zwei Karten, auf dem die beiden Reiserouten des Zeppelins, die im Buch eine Rolle spielen, eingetragen sind. Als viertes Bildelement wurden stilisierte Zeichnungen eingefügt, die den Aufbau des Zeppelins und seiner Elemente erklären. Sie sind ausführlich beschriftet. Das betrifft insbesondere die Führergondel, die beiden Decks und den Zeppelin insgesamt. Bei letzterem wurde ein Maßstab darunter gezeichnet und die wesentlichen technischen Daten angeführt.

Das Buch endet mit der Rückkehr von Werner aus Amerika. Er hatte den Brand und den Absturz der Hindenburg überlebt.

Sein weiterer Lebenslauf wird vom Opa kurz skizziert und führt zurück zur Rahmenhandlung.

Eine zusammenfassende Darstellung der Geschichte der Zeppeline und Hinweise auf das Zeppelinmuseum in Friedrichshafen und die Zeppelinstiftung beschließen das Buch.

Das Cover ist sehr gut gelungen. Der glänzende Zeppelin schwebt über New York. Auf dem Bild der Stadt gibt es viel zu entdecken.

Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen. Hier wurde Sachwissen auf leichte und anschauliche Art übermittelt und mit einer fesselnden Geschichte verbunden.