Rezension

Spannender Familienepos

Die Frau des Juweliers - Judith Lennox

Die Frau des Juweliers
von Judith Lennox

Bewertet mit 4 Sternen

Juliet nimmt den Heiratsantrag des Juweliers Henry Winterton an und zieht mit ihm nach England in das Herrenhaus Mash Court. Zu spät merkt sie, dass die übereilte Eheschließung ein großer Fehler war und sucht Trost in einer Affäre. Doch es warten weitere Schwierigkeiten auf sie: Der zweite Weltkrieg bricht aus und in ihrer Familie gibt es immer mehr Zerwürfnisse... .
Judith Lennox ist es mit ihrem neuen Roman gelungen, einen wirklich spannenden Familienepos zu schreiben. Zu Anfang musste ich mich erst einlesen, aber dann mochte ich mich kaum mehr von dem Buch trennen und wollte unbedingt wissen, wie es weitergeht.
Die Figuren lernt man im Laufe der Handlung richtig gut kennen. Juliet, die Hauptfigur war mir am Anfang nicht sehr sympatisch und wirkte etwas farblos, aber dann entwickelt sie sich vom jungen, naiven Mädchen zu einer starken Frau, die auch Ecken und Kanten hat. Mir hat gefallen, dass die Geschichte nicht nur aus ihrer Sicht erzählt wird, sondern auch aus anderen Perspektiven, so dass man ein lebendigeres Bild von der Familie und ihren Bekannten bekommt. Man freut sich mit ihnen, aber leidet auch richtig mit.
Frau Lennox schreibt gut lesbar und hat es immer  wieder geschafft, mich als Leserin zu überraschen. Nur wenige Dinge waren absehbar, aber andere hätte ich so nicht erwartet. Was mir zu sehr in dern Hintergrund gerückt wurde, ist die politische und gesellschaftliche Situation in der Zeit von 1938 bis 1966, in der der Roman spielt. Der zweite Weltkrieg wird zwar thematisiert, aber andere Veränderungen nur ganz selten erwähnt.
Insgesamt hat mich ,,Die Frau des Juweliers" sehr gut unterhalten und mir viele schöne Lesestunden beschert. Ich kann daher das Buch weiterempfehlen.