Rezension

Spannende Fortsetzung

Stichkopf und das Piratenauge - Guy Bass

Stichkopf und das Piratenauge
von Guy Bass

Bewertet mit 5 Sternen

Im alten Kinderzimmer des verrückten Professors findet Stichkopf das Tagebuch von Käpt’n Pulverblitz. Der Piratenkapitän hat genau so ein hell leuchtend blaues Auge wie Stichkopf. Ist Stichkopf vielleicht ein Teilpirat? In seinem neuen Abenteuer entdeckt Stichkopf den Piraten in sich.

Der verrückte Professor Erasmus verlässt Burg Grottenow. Er erhält eine Auszeichnung für sein Lebenswerk als total verrückter Wissenschaftler und will nie wieder zurückkehren. Nun ist Stichkopf frei. Er muss sich nicht mehr um wütende Monster kümmern, sondern kann sein Fast-Leben genießen. Im alten Kinderzimmer des Professors findet er ein Buch mit den Abenteuern des Käpt’n Pulverblitz. Stichkopfs Auge ist genauso hellblau und leuchtend wie das des Piraten. Vielleicht ist es ja sogar das Auge des Piraten und Stichkopf ist ein Teilpirat? Gemeinsam mit Ungetüm und der mutigen Arabella versucht er seinen inneren Piraten zu entdecken. Dabei kommt er einer gemeinen Verschwörung auf die Spur.

Nicht immer ist das, was gruselig aussieht auch wirklich böse, manchmal versteckt sich das Böse hinter einer alltäglichen freundlichen Maske. Die Geschichte ist spannend geschrieben und der Text sehr kreativ formuliert. Besonders während der Gespräche variiert die Schrift. Mit Großbuchstaben oder Kursivschrift werden unterschiedliche Stimmenlagen im Schriftbild dargestellt. Dadurch eignet sich der Text perfekt zum Vorlesen. Man sieht schon vorher, wenn sich die Stimmlage ändern sollte.

Phantasievolle Monster werden detailliert beschrieben und auch die Beschreibung der Burg entführt den Leser in die dunkle gruslige Nacht. Da eines der Protagonisten ein mutiges Mädchen mit großer Klappe und flotten Sprüchen ist, erhebt das Buch keinen Anspruch darauf, ausschließlich Jungen zu gruseln.

Das Hardcover ist ganz schwarz, mit großen gelben Buchstaben. Es zeigt Stichkopf ganz allein wie er sich mit Schwert in der Hand an einem Seil über dunkle Wellen schwingt. Die Seiten im Buch sehen aus wie abgebrannt. Alle Seitenränder sind schwarz mit zerknickter, eingerissener Optik. Schwarze Schatten, schwarzgraue Bilder und düstere Gesichter verhelfen der Geschichte zu einem schaurigen Äußeren. Jedes Kapitel wird durch einen Spruch von Käpt’n Pulverblitz und eine erklärende Überschrift in einem einfachen schwarzen Rahmen eingeleitet. Ausgewählte Einzelbilder begleiten sparsam den Text und geben einzelne Situationen schaurig schön wieder. Sie sind zum Teil vollflächig und ganzseitig oder bestehen aus eingestreuten Einzelbildern bzw. Bildstreifen.

Das Buch ist für weibliche und männliche Gruselfans ab sechs Jahren geeignet. Schriftgröße und Zeilenabstand erleichtern kleinen Lesemuffeln den selbständigen Einstieg in die Story.