Rezension

Spannend von Anfang bis Ende - allerdings mit ein paar Störfaktoren

Stirb leise, mein Engel - Andreas Götz

Stirb leise, mein Engel
von Andreas Götz

Drei tote Mädchen, ein dunkles Geheimnis und ein teuflisches Spiel: ein Thriller, der unter die Haut geht! 
München, das Ende eines heißen Sommers. Drei Mädchen sterben innerhalb weniger Wochen - wie es scheint, aus eigenem Entschluss. Doch das ist nur die halbe Wahrheit. Denn alle drei wollten mit ihrer großen Liebe in den Tod gehen. Und sie ahnten nicht, dass ausgerechnet er, der mit ihnen sterben wollte, sich als ihr schlimmster Feind entpuppen würde. Ein raffinierter Pagenturner über eine rätselhafte Todesserie unter Teenagern - über Mord, Geheimnisse und tiefe Abgründe.

MEINUNG & FAZIT 

Sascha wird von seiner Mutter zu einem Therapeuten gedrängt da er den Tod seines Vaters noch nicht verarbeitet hat. Er entzieht sich der Trauer und verdrängt alles, er funktioniert nur mehr und kümmert sich zwar rührend um seine Mutter aber er vergisst dabei, dass er eigentlich der Jugendliche ist und sein eigenes Leben führen muss. 

Anfangs geht Sascha noch lustlos zu Doktor Androsch aber schon bald erkennt er, dass der Psychiater seinen Job doch beherrscht und die gemeinsamen Stunden Wirkung zeigen. Langsam lernt er mit seinem aufgestauten Frust umzugehen und seine Trauer loszulassen als sich aus heiterem Himmel eine gute Freundin von Sascha umbringt. Tod durch Zyankali – und zwar schon der dritte in Reihenfolge. Obwohl die Polizei von einer Selbstmordreihe ausgeht, will Sascha das nicht glauben und beginnt auf eigene Faust nachzuforschen. 

Sascha sieht eine Verbindung zu dem mysteriösen Typen, welchen seine Freundin kurz vor dem Tod erwähnt hat. Tristan muss irgendetwas wissen und Sascha geht der Spur nach. Dabei ist er aber nicht alleine, er bekommt Hilfe von der Nachbarin Joy, die erst kürzlich in die Wohnung neben an gezogen ist. Young Sherlock und Miss Watson on Tour – was als kleines Detektivspiel beginnt wird schon bald todernst… 

Normalerweise lese ich ja selten Thriller aber hier konnte ich einfach nicht widerstehen. Die kurze Inhaltsangabe hat mich wahnsinnig neugierig gemacht und ich musste einfach wissen worum es tatsächlich geht. 

Tja, ich hab das Buch in wenigen Stunden ausgelesen. Ich konnte es einfach nicht mehr aus Hand legen und zum Glück musste ich das an diesem Tag auch nicht. Die Geschichte hat mich so gefesselt, ich habe ständig gerätselt wer denn nun dieser Tristan ist. Zwischendurch war es mal dieser, dann jener und dann habe ich nur mehr wild spekuliert. Ich habe es aber erst kurz nach der Hälfte gecheckt. Ab da hatte das Buch einen kleinen Einbruch, die angestaute Spannung wurde gelockert und es kam eine gewisse Ruhe ein nur um kurz darauf den Showdown anzukündigen. 

Die Auflösung war mir dann aber doch ein wenig zu weit hergeholt. Es wirkte überhaupt nicht schlüssig auf mich und ich fragte mich, weshalb so etwas denn nicht auffällt, irgendwer muss das ja merken. (Ich kann da jetzt nicht näher darauf eingehen, ich möchte ungern spoilern.) Auch das finale Ende hatte für mich einen komischen Nachgeschmack, mich störten da einfach zwei, drei Dinge die der Autor ruhig noch hätte aufgreifen können. Es war eben nicht alles rund und das empfinde ich dann eben nicht als komplett gelungenes Ende. 

Der Schreibstil des Autors ist sehr flüssig und wirkte für einen Jugendthriller auch sehr realitätsnah. Durch die Erzählform wurde ich aber auf Distanz zu den Charakteren gehalten und konnte somit auch keine Emotionen aufbauen, was mir aber ehrlich gesagt bei einem Thriller sowieso lieber ist. Es war konstant eine gewisse Grundspannung vorhanden und dadurch wurde man einfach gezwungen immer weiter zu lesen. So soll es sein, oder? ;)

Ein spannender Jugendthriller, der zwar mit einigen Störfaktoren um die Ecke braust, aber allen in allem eine tolle Unterhaltung bot. Überraschungen gab es hier zur Genüge und ich kann das Buch besonders für Thriller Einsteiger empfehlen. 4/5 Rawr’s!

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© Sarah Rawrpunx
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