Rezension

Spannend und unterhaltsam, aber nicht so gut wie der erste Band

Victorian Rebels - Ein Herz voll dunkler Schatten - Kerrigan Byrne

Victorian Rebels - Ein Herz voll dunkler Schatten
von Kerrigan Byrne

Bewertet mit 4 Sternen

Der Londoner Auftragskiller Christopher Argent erhält den Auftrag, die bekannte Schauspieler Millie LeCour zu ermorden. Im Theater beobachtet er sie ganz genau und lässt sie nicht mehr aus den Augen, bis er schließlich seine Chance bekommt. Doch als sich seine Hände um ihren Hals legen, drückt er nicht wie erwartet zu, sondern küsst sie zu seiner Überraschung... .
Dies ist der zweite Roman aus der Reihe ,,Victorian Rebels", in der nacheinander einige gefährliche Männer aus der Londoner Unterwelt ins Visier genommen werden und dabei eine Liebesgeschichte im Mittelpunkt steht. Auch dieser Band ist spannend und etwas verrucht, aber konnte mich am Ende nicht so überzeugen wie das erste Buch. Ich fand einfach die Handlung etwas schwächer und auch vorhersehbarer. 
Dieses Mal steht Christopher Argent im Mittelpunkt, der im Gefängnis ,,New Gate" aufwächst und dort von der Gewalt und den schrecklichen Dingen so geprägt wird, dass er auch viele Jahre danach kein Gefühl zulassen kann. Umso überraschter ist er selbst darüber, was Millie in ihm auslöst. Christopher ist wahrlich kein Sympathieträger und gerade zu Beginn des Buches bekommt man Mitleid mit dem kleinen Jungen, der mitansehen muss, was mit seiner Mutter geschieht. Als Charakter fand ich ihn sehr glaubwürdig. Er ist einfach ein rauher und skrupelloser Typ, der mit Millie auch nicht sofort seine weiche Seite entdeckt, sondern auch mit ihr erst, wie ich finde, sehr brutal und ungehobelt umgeht.
Millie wird als starke Frau präsentiert, die einerseits auf der Bühne Erfolg aber auch ein Geheimnis hat, welches sie um jeden Preis hütet. Sie hat einen Sohn namens Jakub, für den sie durchs Feuer geht und alles für ihn tut. Als Figur fand ich sie nicht ganz so authentisch wie Argent, aber auch sie hat starke Momente in der Handlung.
Kerrigan Byrne schreibt wie im ersten Band sehr detailliert und schafft es, dass man sich alle Situationen sehr gut vorstellen kann. Die Handlung wirkt auch hier nicht konstruiert, sondern irgendwie richtig echt. Auch die erotischen Szenen, von denen es einige gibt, passen zu den Charakteren und fügen sich gut in die Geschichte ein. 
Mir hat auch gefallen, dass man Blackwell und auch Farah aus dem ersten Band wieder begegnet. Was ich ein bisschen schade fand, ist die Vorhersehbarkeit der Geschichte. Das Geheimnis von Millie ist fast offensichtlich und auch viele Dinge, die dann passieren, ahnt man schon lange.
Insgesamt ist ,,Victorian Rebels - Ein Herz voller dunkler Schatten" ein gelungener und unterhaltsamer Roman, der im viktorianischen London spielt. Gerne empfehle ich das Buch hier weiter.