Rezension

Spannend und informativ

Shewadsneh -

Shewadsneh
von Martin Neidhart

Bewertet mit 4 Sternen

„...Die Weißen haben uns viel versprochen, mehr als ich aufzählen kann, aber gehalten haben sie nur ein Versprechen; sie schworen, unser Land zu nehmen, und sie haben es genommen...“

 

Diese Worte von Red Cloud, dem Häuptling der Oglala, stehen zu Beginn des Buches, das im Kern die Schlacht am Little Bighon beschreibt.

Darin eingebettet ist allerdings auch ein privates Schicksal. Wir schreiben das Jahr 1875. Sam Coperfield bietet Shewadsneh, den weißen Indianer, um Hilfe, da es der Thomson Clan auf seine Goldmine abgesehen hat.

Der Autor hat erneut eine spannende Geschichte geschrieben. Günstig ist es, wenn man zuvor den ersten Teil über Shewadsneh gelesen hat, um die Zusammenhänge vollumfänglich zu begreifen. Zwar gibt es kurze Rückblenden, das sind aber nur Momentaufnahmen.

Der Schriftstil lässt sich gut lesen. In jeder Zeile ist die exakte Recherche des Autors spürbar.

Als Sam und Shewadsneh im Saloon sind, erscheinen zwei der Thomsonbrüder. Die Situation eskaliert. Sam und Shewadsneh müssen fliehen, immer mit den Verfolgern auf ihrer Spur.

Währenddessen zieht sich auch für die Oglala die Schlinge zu.

 

„...Es ging um ergiebige Goldvorkommen in den Black Hills. Um diese zu erlangen, war den Weißen jedes Mittel recht...“

 

Gut ausgearbeitete und tiefgründige Gespräche, die Shewadsneh mit den Häuptlingen der Indianer nach seiner Ankunft in deren Lager führt, lassen die Probleme der Zeit lebendig werden. Das Land würde für alle reichen. Doch Goldgier und Machtanspruch bringen den Ureinwohnern Tod und Verderben.

 

„...Dieses Land, unser Land, wird für uns immer mehr zu einem Land der Unfreiheit, des Zwangs und der Unterdrückung...“

 

Sitting Bull zieht sich für einige Tage zurück. Seine Visionen werden das weitere Handeln bestimmen. Die Armee der Weißen glaubt sich schon als Sieger. Sie wissen, dass sich mehrere Stämme er Ureinwohner am Little Bighorn getroffen haben. Noch ahnen sie aber nicht, dass die Häuptlinge aus ihren Niederlagen gelernt haben. Sehr ausführlich wird deren Taktik und die entsprechende Umsetzung beschrieben.

Eines aber ist den Indianern klar. Die Armee wird nicht aufgeben. Crazy Horse formuliert das so:

 

„...Ja, ich sage dir, sie kommen wieder und erst wenn der letzte freilebende Bison tot und der letzte Biber gehäutet ist, wird der weiße Mann merken, dass man Geld nicht essen kann...“

Währenddessen lassen Sam und Shewadsneh ihrer Verfolger mehrmals gekonnt auflaufen.

Ein Ausblick auf die kommenden Jahre schließt das Buch ab.

Die Geschichte hat mir sehr gtu gefallen.