Rezension

Spannend und gut recherchiert

Zwei fremde Leben - Frank Goldammer

Zwei fremde Leben
von Frank Goldammer

Bewertet mit 5 Sternen

Inhalt: Ricarda Raspe ist gerade 18 Jahre alt, als sie 1973 ihre erste Tochter in Dresden auf die Welt bringt. 

Aber sie bekommt das Kind nie zu Gesicht. Die Kleine sei nach einer schweren Geburt tot geboren worden, so wird es der jungen Frau mitgeteilt. Doch Ricarda glaubt nicht daran, sondern sucht über viele Jahre fast zwanghaft nach der verschwundenen Tochter. 

In der gleichen Nacht, in der Ricardas Tochter geboren wurde, beobachtet der Polizist Thomas Rust etwas Merkwürdiges auf dem Gelände des Dresdner Krankenhauses, das ihn nicht mehr loslässt. 

 

Meine Meinung: Ein toller und gleichzeitig sehr spannender Roman, der den Leser von der ersten bis zur letzten Seite fesselt. 

Die Geschichte wird auf mehreren Zeitebenen erzählt, verschiedene Personen stehen jeweils im Mittelpunkt, so dass der Leser das Geschehen aus unterschiedlichen Perspektiven verfolgen kann.

Wie in einem Krimi werden die verschiedenen Szenarien aufgebaut, es gibt immer wieder neue Spuren und Zeugen. Besonders nach dem Fall der Mauer erkennt Ricarda welches Netz um sie gespannt war, durch welche der Freunde, Kollegen oder Familienangehörigen sie ausspioniert wurde. Der Autor beschreibt auf beeindruckende Weise das perfide System der DDR, über fast jeden Schritt seiner Bürger informiert zu sein und dadurch bis in die privatesten Lebensumstände eindringen zu können. Erschreckend und beängstigend zugleich, macht es mich im Nachhinein dankbar als „Wessie“ geboren und aufgewachsen zu sein. 

 

Fazit: Spannend wie ein Krimi, ist die Geschichte hervorragend in den historisch – politischen Hintergrund eingebaut. Von mir gibt es die volle Anzahl an Sternen und eine klare Leseempfehlung!