Rezension

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Spannend mit wahrem geschichtlichem Hintergrund

Havelbande - Jean Wiersch

Havelbande
von Jean Wiersch

1994 wird in Brandenburg am Ufer des Beetzsees die Leiche des alten Bauern Lindner gefunden. Man hat ihn auf eine besondere Art im Genick erstochen. Kurz darauf findet man seine Frau auf eben die gleiche Art auch erstochen auf ihrem Hof vor. Kommissar Jo Barrus ist mit den Ermittlungen betraut worden. Kurz zuvor hatte er sich noch mit einem seltsamen Mann auf der Polizeiwache unterhalten, der einen Mord gestehen wollte. Doch plötzlich gab er keine weiteren Aussagen mehr zu Protokoll. Barrus ahnt, daß dieser Mann diese Morde gemeint haben könnte. Doch ehe er weitermitteln kann, hat seine Chefin den Fall schon an sich gezogen und Barrus wegen seiner privaten Problem vom Fall entbunden. Seit Barrus Frau ihn verlassen hat, ist ihm sein Leben etwas entglitten und er schaut allzu oft gerne zu tief ins Glas, was auch seiner Chefin nicht verborgen geblieben ist. Sie wirft daher Barrus vor, sich nicht genügend mit dem seltsamen Mann, der vorgab, einen Mord gestehen zu wollen, gekümmert zu haben. Da der Täter aber bereits in Haft sitzt, sollte es nun ein Leichtes sein, ihn zu überführen. Barrus deckt aber Ungereimtheiten auf und eine Spur führt zu furchtbaren Kriegsverbrechen während des Nationalsozialismus, in denen der Tote verwickelt war. Es bleibt nicht bei den beiden Morden und auch Barrus Nichte, die gerade eben aus der Haft entlassen wurde, wird in den Fall verstrickt, der immer gefährlicher wird und weite Kreise zieht.

Dieser Krimi hat mir sehr gut gefallen. Er ist flüssig geschrieben und erzeugt schon auf den ersten Seiten große Spannung, die sich im Verlauf des Romans sogar noch steigert. Geschickt versteht es der Autor, tatsächliche geschichtliche Fakten mit einer fiktionialen Krimigeschichte zu verbinden und überrascht zum Ende hin mit vielen wendungsreichen Details.