Rezension

Spannend, etwas anstrengend, aber überaus unterhaltsam

Das beste Buch der Welt - Peter Stjernström

Das beste Buch der Welt
von Peter Stjernström

Bewertet mit 4 Sternen

Inhalt aus dem Klappentext:

Titus Jensen ist erfolgloser Schriftsteller und in höchstem Maße frustriert. Beim Zechgelage mit dem gefeierten Dichter Eddie X kommt ihm jedoch eine glorreiche Idee: Warum nicht einfach mal alles in ein Buch packen, was das Zeug zum Bestseller hat – ein wenig Liebe, ein paar gute Rezepte, ein bisschen Selbstfindung, die effektivste Diätmethode und den ultraspannenden Krimi-Plot?
Sofort macht sich Titus ans Werk und entwickelt ungeahnte Produktivität, auch mithilfe seiner Lektorin, für die er heimlich Gefühle hegt. Schon naht der ersehnte Durchbruch auf der Buchmesse in Göteborg – da funkt ihm auf den letzten Metern Eddie X dazwischen … Ein turbulenter, rasend komischer Roman, der den Literaturbetrieb treffend aufs Korn nimmt und dabei eine absolut bestsellerverdächtige Geschichte erzählt – originell und voller Überraschungen!

 

Meinung:

Was macht das beste Buch der Welt aus? Es beinhaltet alle wichtigen Themen, ist Sachbuch und Lebenshilfe, bietet Unterhaltung, Spannung und Liebe, sowie Krimi und Kochbuch in einem. Das denkt sich zumindest der Autor Titus Janssen, dessen letzter Romanerfolg schon lang zurück liegt. Seine Lektorin ist begeistert von der Idee, doch strengste Geheimhaltung ist vonnöten. Dumm also, das Titus die Idee schon dem jungen Poetry-Slammer Eddie X mitgeteilt hat. Denn dieser scheint selber auch das beste Buch der Welt schreiben zu wollen. Oder etwa nicht? Steigert sich Titus nur in seine Paranoia oder will Eddie X ihm wirklich die Geschichte klauen?

Titus hat seine beste Zeit eigentlich schon hinter sich. Er ist ständig blau und bringt nichts Vernünftiges mehr zu Papier. Einkünfte bezieht er hauptsächlich nur noch aus Auftritten auf Festivals und Poetry-Slams, wo er aus ihm in die Hand gedrückten Büchern Textpassagen vorliest und sein Publikum eher durch unfreiwillige Komik als durch Talent zum Lachen bringt. Doch Titus scheint seine Chance mit dem besten Buch der Welt nutzen zu wollen und versucht sein Bestes, sein Leben wieder in den Griff zu bekommen und dem Alkohol zu entsagen. Gänzlich unsympathisch war mir Titus nicht und es hat Spaß gemacht, seinen Weg zu verfolgen. Auch die anderen Figuren im Buch sind sehr humorvoll umgesetzt und wirkten durch die Überzeichnung ihrer Charaktereigenschaften zwar etwas überdreht, aber immer sehr liebenswert.

Die Kapitellänge variiert von sehr kurz bis lang, der Schreibstil ist angenehm und humorvoll, wenn auch manchmal etwas anstrengend, was aber den Charakteren geschuldet ist. Erzählt wird die Geschichte in der dritten Person aus Titus Sicht.
Als Leser ist man hautnah dabei, wie das beste Buch der Welt entsteht, denn dadurch, dass man Titus bei seiner Arbeit begleitet, bekommt man unweigerlich selber das beste Buch der Welt präsentiert. Der Roman hat also nicht nur eine humorvolle Geschichte, auch ein Krimi, Lebenshilfetipps, ein Kochrezept, eine Liebesgeschichte und andere Verwicklungen finden in diesem Roman Platz. Das Ende des Romans konnte mich sogar richtig überraschen, hat der Autor es doch geschafft, dass ich das Offensichtliche aus dem ersten Kapitel des Buchs übersehen habe. Es kommt selten vor, dass ich mir nach Beenden des Buchs das erste Kapitel nochmal durchlese, hier habe ich es gemacht.
Vielen Dank an den DuMont Verlag für das Rezensionsexemplar.

 

Fazit:

Das beste Buch der Welt beinhaltet tatsächlich alle Themen, die im Klappentext versprochen werden. Die Handlung ist spannend, wenn auch manchmal etwas anstrengend, kann aber gut unterhalten und überraschen.

Von mir gibt es 4 von 5 Punkten.