Rezension

Spannend, aber leider etwas oberflächlich und konstruiert

Eve & Caleb 01. Wo Licht war - Anna Carey

Eve & Caleb 01. Wo Licht war
von Anna Carey

Bewertet mit 3.5 Sternen

Inhalt:

Eine Seuche hat die Bevölkerung Amerikas drastisch reduziert. Die übrig gebliebenen Menschen leben in der "Stadt aus Sand" und werden von einen machtgierigen König regiert.
Eve und ihre Freundinnen verbringen ihr Leben in der Schule, fern ab von allem, vor allem fern von Männern. Denn diese sind böse und hinterhältig. So wird es den Mädchen beigebracht.
Als Eve erfährt, dass sie nach der Schule als Gebärmaschinen missbraucht werden sollen, flieht sie und trifft bald auf Caleb. Mit ihm gemeinsam schlägt sie sich durch die apokalyptische Welt.

Meine Meinung:

Ein spannender Auftakt der Trilogie. Das Amerika nach der verheerenden Seuche wird von Anna Carey sehr plastisch und bilhaft dargestellt. Wir erfahren einiges an Hintergründen und es entsteht ein solider Rahmen, der mit Leben gefüllt werden kann.
Eves Flucht ist rasant und beschwerlich. Sie kommt in der wirklichen Welt nicht wirklich zurecht und trifft nach wenigen Seiten auf Caleb.
Und ab hier wirds leider etwas aufgesetzt und konstruiert. Denn man muss sich vorstellen, dass Eve 12 Jahre lang eingetrichtert bekommt, dass Männer das allerschlimmste auf Erden sind. Aber nach gefühlten 5 Seiten ist sie gnadenlos verliebt, dann wieder nicht und dann eben wieder doch. Trotz ihrer schwerwiegenden Naivität, die sie häufig an den Tag legt, ging mir das alles zu schnell. Auch entwickelt sich ihr Charakter in diesem ersten Teil nicht wirklich. Erst am Ende fällt ihr dann Mut zu, der sich aber genauso schnell wieder verflüchtigt. Es fehlt einfach an einigen Stellen der Tiefgang. Schließlich sollen wir Eve 3 Bücher über begleiten. Da wünsche ich mir eine bis in die Zehen ausgeschmückte Figur. Aber es wird leider nur an der Oberfläche gekratzt und so konnte ich auch nur schwerlich mit ihr und ihren Emotionen mitleiden, obwohl alles aus ihrer Perspektive geschildert wird.
Das hat mich wirklich etwas gestört. Es gibt noch ein paar andere Ungereimtheiten , aber darüber lässt sich hinweg sehen. Es ist schließlich kein Tatsachenberich t sondern ein Roman.

Ansonsten ließ sich das Buch flott lesen, es kam keine Langeweile auf und die Handlung war durchweg spannend, auch wenn Auseinandersetz ungen oder Jagdszenen immer ein jähes Ende fanden. Es lässt sich durch die abwechslungsrei chen Szenen und der fast schon rasenden Erzählweise nur schlecht aus der Hand legen.

Es endet natürlich mit einem Cliffhanger, der Lust auf mehr macht.

Fazit:

Eine spannende und plastische dystopische Welt mit einer soliden Story bestehend aus Flucht, Gefahren und Liebe. Allerdings auch gespikt mit einigen Ungereimtheiten . Aber das Potential ist erkennbar und ich freue mich auf den zweiten Teil.