Rezension

Soul Seeker 4 - Licht am Horizont

Soul Seeker - Licht am Horizont - Alyson Noël

Soul Seeker - Licht am Horizont
von Alyson Noël

Sechs Monate nach der verhängnisvollen Schlacht am Rabbit Hole, bei der die gleichnamige Diskothek in Schutt und Asche zerlegt wurde, scheinen ihre bösartigen Besitzer plötzlich wieder aus der Versenkung aufzutauchen. Zwar haben sich Seelensucherin Daire Santos und ihr geliebter Dace ununterbrochen darauf vorbereitet, doch sowohl ihnen als auch ihren Freunden fehlen der weise Rat und die Unterstützung Palomas, Daires verstorbener Großmutter. Daher fühlen sie sich trotz ihres harten Trainings machtlos, als der Feind zum ultimativen Schlag ausholt, denn Dace scheint mehr und mehr von der dunklen Macht überwältigt zu werden, die durch den Griff in das Innerste seines bösen Zwillingsbruders Cade in seiner eigenen Seele zurückgeblieben ist. Und dann ändert sich auch noch die Prophezeiung zu einer Botschaft, die unmissverständlich den Tod bedeutet.

Das Cover des Buches ist wie bei seinen Vorgängerbänden sehr schön gestaltet und schließt optisch nahtlos an diese an – also wieder ein echter Blickfang im Regal! Auch das Ausklappposter, das im Schutzumschlag versteckt ist, ist natürlich wieder dabei; einer Soul-Seeker-Cover-Posterwand steht also nichts mehr im Wege.

Der Schreibstil ist wie von Alyson Noel gewohnt flüssig, sehr anschaulich und das Buch daher sprachlich sehr leichte (aber leckere!) Kost – ein Schmöker, der zum Verschlingen einlädt also.

Besonders berührend war hier die Sterbeszene eines Charakters der guten Seite, die mich wirklich zum Weinen gebracht hat.

Im Vergleich zum dritten Band war dieser Teil allerdings leider nicht ganz so spannend und das, obwohl Dace langsam aber sicher immer mehr zum Monster wird und damit eigentlich auch immer gefährlicher werden sollte. Genau hierin liegt jedoch auch das Problem: Einerseits versucht die Autorin, ihn als ruchloses Untier darzustellen, doch gleichzeitig lässt sie ihn immer nur fast etwas wirklich Schreckliches tun. So bleibt er nämlich trotz allem immer noch viel zu gut, um Daire oder seine Mutter tatsächlich zu töten, was seiner Monsterform irgendwie doch allen Schrecken nimmt, den sie eigentlich verbreiten sollte.

Genauso wenig kann man verstehen, dass Dace und Daire wieder einmal glauben, eine Trennung sei die Lösung ihres Problems, denn bisher hat diese Methode in keinem der Soul Seeker-Bände zu irgendetwas geführt, außer dass beide todunglücklich waren und am Ende ungeachtet der Gefahr doch wieder zusammenkamen.

Das Ende schockiert dafür umso mehr: Da glaubt man, nun sei alles Friede, Freude, Eierkuchen und dann taucht plötzlich Marliz auf und lässt eine wirklich unglaubliche Bombe platzen, die einfach alles noch einmal herumreißt!

Insgesamt ist Soul Seeker 4 – Licht am Horizont also ein Fantasy-Schmöker mit ein paar Schwächen, dafür aber mit einem äußerst erfrischenden Ende.