Rezension

Sophies fesselndes Abenteuer geht weiter …

Keeper of the Lost Cities - Das Exil (Keeper of the Lost Cities 2) -

Keeper of the Lost Cities - Das Exil (Keeper of the Lost Cities 2)
von Shannon Messenger

Bewertet mit 4 Sternen

Nachdem ich Band 1 mit einem lachenden und weinenden Auge gelesen habe, war ich sehr neugierig darauf, wie mir Band 2 gefallen wird.
Der Schreibstil ist wie immer sehr angenehm zu lesen, sodass ich hunderte Seiten in Rekordzeit am Stück lesen konnte.
Die Elemente der Geschichte sind nicht unbedingt neu, aber die Kombination aus der Elfenschule, Elfen, jüngeren Charakteren, magischen Wesen, Geheimnissen, Intrigen und besonderen Gaben gefällt mir richtig gut.
Sophie und ich werden nicht mehr unbedingt die besten Freundinnen, dafür finde ich sie teilweise zu nervig, impulsiv, naiv und zu emotional, aber ich freue mich darauf sie weiter auf ihrer Reise zu sich selbst zu begleiten, denn sie entdeckt immer mehr Fähigkeiten und kommt ihrer Vergangenheit immer einen Schritt näher. In diesem Zusammenhang kann ich sehr gut nachvollziehen, wenn es manchen zu viel wird, denn wirklich authentisch ist dies nicht unbedingt, aber ich bin ein kleiner Fan von starken und mächtigen Charakteren.
Dieser Band ist um einiges düsterer als Band 1 und endlich bekommen wir ein paar Antworten, auch wenn noch zahlreiche Fragen offen geblieben sind, aber wir haben auch noch min. 6-7 Bände vor uns, die natürlich auch noch einiges enthüllen möchten/müssen. Sophies Grundlage wird schon relativ früh erschüttert, aber ich fand es interessant zu sehen, wie sie agiert, wer zu ihr steht und natürlich habe ich Silveny lieb gewonnen.
Was mir, aber besonders gut an der Geschichte gefällt, sind nicht unbedingt Sophie und ihre Gaben, sondern auf jeden Fall die rebellische Gruppe Black Swan, aber auch die Nebencharaktere. Ich liebe Dex, Keefe, den Heiler, Alden und Sophies Adoptiveltern. Sie sind wunderbar authentisch ausgearbeitet und ich liebe ihre Auseinandersetzung mit Sophie, der für ein zwölfjähriges Mädchen vielleicht ein bisschen zu viel zugetraut wird. Mir würde es vielleicht noch besser gefallen, wenn sie ein paar Jährchen älter gewesen wäre, z.B. 14 oder 16.
Ansonsten ist handlungstechnisch viel passiert, sehr unterschiedliche Plottwists, ob gut oder schlecht, aber ich finde es beachtlich, wie Sophie immer wieder über sich hinauswächst, ihre Ängste und Schwächen überwindet und neue Geheimnisse aufdeckt. Ich glaube in den Folgebänden kommt noch ziemlich viel auf uns zu. Die Mitte zieht sich an manchen Stellen leider ein bisschen, aber die Stellen sind zum Glück nicht von Dauer und es geht spannender und atemloser weiter. Teilweise habe ich das Gefühl, dass die Bände nach einem ähnlichen Schema aufgebaut sind, klassisch erst einmal anknüpfend an die Geschehnisse des Folgebandes, dann passiert etwas Wundervolles oder Schreckliches, ein paar Szenen in der Schule, wieder passiert etwas Schlimmeres bis es sich immer mehr steigert, zwischendrin findet Sophie noch ein paar besondere Fähigkeiten und schon ist das Schlimme auf seinem Höhepunkt, sie kann sich selbst retten oder wird gerettet und am Ende ist Friede, Freude, Eierkuchen. Bisher ist es eine Vermutung, aber ich werde im 3. Band mal genauer darauf achten.
Insgesamt eine schöne Fantasygeschichte für jüngere Leser/-innen, die wahrscheinlich noch mehr Spaß daran haben als ich, weil sie sich mehr mit Sophie identifizieren können. Mit Harry Potter würde ich es nicht unbedingt vergleichen, aber wer es mag, sollte sich diese Geschichte angucken - die Vibes sind auf jeden Fall da. Ich vergebe 4/5 Sterne und eine Empfehlung.