Rezension

Sommer, Sonne, Strand und Drama

Eine Taverne zum Verlieben -

Eine Taverne zum Verlieben
von Andreas Dutter

Bewertet mit 4 Sternen

Helena hat es satt, dass ihr Chef ihr immer mehr Arbeit aufhalst, ohne das sie je Anerkennung dafür bekommt. In einer Kurzschlussreaktion kündigt sie und beschließt ihre Verwandtschaft in Griechenland zu besuchen. Sie will sich dort über ihre Pläne für die Zukunft klar werden. Sie trifft auf Christos, den Inhaber einer urigen Taverne, die aus unerfindlichen Gründen von den Einheimischen gemieden wird. Und das obwohl das Essen hervorragend ist. Sie bietet ihm ihre Hilfe an, schließlich ist sie Expertin in Sachen Social Media.

Das Setting ist natürlich ganz wunderbar: Sommer, Sonne, Strand und Meer. Ein verschlafenes Dorf auf einer kleinen Insel. Die Bewohner kennen sich untereinander, Neuigkeiten verbreiten sich wie ein Lauffeuer. Ich mochte, dass jede Menge kulinarische Köstlichkeiten erwähnt wurden und zahlreiche Songs auftauchen, die zur griechischen Atmosphäre beitragen. Die ständigen Begegnungen mit dem Hund und dem Pelikan waren eine schöne Idee und schon fast ein wenig mystisch angehaucht.

Auch die Charaktere haben mir gut gefallen, mein Favorit ist Helenas Cousin Stavos, ein sehr sympathischer und humorvoller Typ. Helena hingegen wirkt im Großteil des Buches ziemlich unzufrieden, vor allem die Beziehungen ihrer Mutter, ihrer besten Freundin und nicht zuletzt ihrem Vater gegenüber betreffend. Sie fühlt sich von ihnen ausgenutzt und muss sich ständig deren Probleme anhören und diese für sie lösen. Sie frisst ihre Wut und negativen Gedanken in sich hinein und lässt sich einiges gefallen. Sie will niemanden vor den Kopf stoßen womit es ihr zunehmend schlechter geht.

Wenn man das Cover sieht, erwartet man eine lockere Sommerlektüre, doch dieses täuscht auch ein wenig über ernste Themen und viel Drama hinweg, die ich so jetzt erstmal gar nicht erwartet hätte. Insgesamt ein unterhaltsames Buch, das Fernweh und Urlaubsgefühle auslöst.