Rezension

So unterhaltsam können historische Romane sein

Die Bastardtochter - Petra Schier

Die Bastardtochter
von Petra Schier

Bewertet mit 5 Sternen

Ich lese sehr gerne Romane von Petra Schier, denn sie begeisterten mich immer durch vollkommen natürliche Figuren und eine wunderbar dargestellte, vorstellbare Umgebung.
Daher freute ich mich natürlich sehr, als ich diesen Roman bekam. Doch dann stellte ich fest, dass es schon der dritte und finale Teil einer Trilogie war. Nach kurzer Rücksprache fing ich trotzdem mit dem lesen an und wurde auf wunderbare Weise überrascht und belohnt.
Man kann diesen Roman sehr gut solo lesen. Sicher wäre es schön gewesen, wenn ich einige Figuren schon vorher kennen gelernt hätte, denn dann kann die Entwicklung besser verfolgen. Vermisst habe ich das allerdings nicht.

Der Prolog des Romans startet einige Jahrhunderte vor der eigentlichen Geschichte. Dieser Teil gefiel mir gut, denn hier hat die Autorin etwas Mystik in den sonst überwiegend historisch geprägten Roman gebracht. In der Hauptgeschichte wird darauf immer wieder Bezug genommen, aber gut dosiert und ohne die Haupthandlung zu erdrücken. Es war eher ein weiteres Spannungselement, dass der Geschichte zusätzliche Fahrt verlieh.
Aber auch sonst hatte dieser Roman alles was das Leserherz begehren könnte. Freundschaft, Liebe, Drama, Lug, Trug und Verrat. Die Figuren waren sehr gut ausgearbeitet, und viele davon wuchsen mir spontan ans Herz. Einige nahmen direkt eine bestimmte Rolle ein, bei anderen war die Bestimmung nicht ganz so klar. Daher war es eine Freude den Roman bis zum Ende zu verfolgen. Enneleyn ist die bestimmende Persönlichkeit in dieser Geschichte, denn sie ist die Bastardtochter. Sie benahm sich zwar in vielerlei Hinsicht dem Zeitalter entsprechend, trotzdem war sie eine sehr starke Persönlichkeit, die man nur bewundern konnte. Hoffen und bangen lagen hier oft dicht beieinander. Auch die übrigen Figuren entsprachen nicht immer dem üblichen Klischee, was ich sehr zu schätzen wusste.
Für mich stand nach dem Ende fest, dass ich die beiden Vorgeschichten nun auch noch lesen werde.

Ein weiteres, wunderbares Buch aus der Feder von Petra Schier. So unterhaltsam können historische Romane sein.