Rezension

So sanft wie ein Sommerregen...

Sommerwogen - Mark Twain

Sommerwogen
von Mark Twain

Bewertet mit 5 Sternen

Dieses Jahr jährt sich Mark Twains Geburtstag zum 175ten mal. Auch ist er dieses Jahr genau 100 Jahre tot und dass muss ich zugeben, finde ich sehr schade.Bevor ich dieses Buch begonnen habe, ist mir bewusst geworden, dass ich von Mark Twain noch gar kein Buch gelesen hatte. Und ich fragte mich, warum dass eigentlich so ist. Mittlerweile habe ich 'Sommerwogen' beendet und habe ein neues Lieblingsbuch gefunden. Hier erzähle ich euch, warum.

'Sommerwogen' beginnt so sanft und warm wie ein Sommerregen. Samuel Langhorne Clemens ist verliebt, unsterblich verliebt in Olivia.

Liebevoll nennt er sie Livy. Aber es ist nicht ganz einfach den Samuel ist eine Art Schwerenöter, Trinker, Spieler und alles in allem, niemand den man gerne als Schwiegersohn hätte.

Aber er kämpft. Schreibt Briefe, ändert seine Gewohnheiten und gewinnt, teils, teils, dass was er möchte.

Die Briefe sind schön, mal kitschig, mal liebeswürdig, mal temperamentvoll, mal einfach nur rührend geschrieben.

Über dreißig Jahre lang schreibt Mark Twain seiner Livy Briefe. Immer dann, wenn er auf einer Vortragsreise ist. Dann ist die Sehnsucht am Größten. Und für den Leser am greifbarsten.

Für mich ist dieses Buch Liebe auf den ersten Blick. Die Banderole geziert von einer lesenden Frau, lädt selbst zum Schmökern ein. Die Kapitel sind wunderbar unterteilt und laden gerade zu einer Pause ein. Denn so viel Gefühl auf einmal, nein dass ging nun wirklich nicht.

Ich habe mich gefreut, dass vor den Abschnitten immer einiges erklärt wurde. In kursiven Lettern, konnte man nachlesen, welche Dinge sich in der Zwischenzeit ereignet hatten und wo die Familie sich gerade befand. Wunderschön sind auch die Portraits oder Hausaufnahmen vor den einzelnen Kapiteln.

Aber leider passierte viel Unglück auch im Leben des Mark Twain. Er hatte vier Kinder und nur eins überlebte ihn selbst. Und als seine geliebte Livy starb, da verdrückte ich einsam auf meinem Sofa eine kleine Träne, weil dieser immer kämpfende Mann, diesen einen Kampf verloren hatte, den Kampf gegen den Tod.