Rezension

Skurril, faszinierend, anders

The Night Gwen Stacy Died - Sarah Bruni

The Night Gwen Stacy Died
von Sarah Bruni

Dies ist ein Buch, welches sicherlich die Leser spaltet - entweder man liebt es oder man hasst es. Mich hat es jedenfalls lange beschäftigt und ich werde es sicherlich noch mal lesen.

Inhalt

Selten ist es mir so schwer gefallen, eine Inhaltsangabe zu schreiben. Der eigentliche Klappentext verrät nicht viel und das ist eigentlich auch gut so. Denn keine Inhaltsangabe würde dem Buch wirklich gerecht.

Daher zitiere ich einfach mal: "An offbeat love story about the adventures and mutual rescue of a young woman out of place in her hometown and a mysterious stranger who calls himself Peter Parker (and begins to cast her in the role of Spider-Man’s first sweetheart), The Night Gwen Stacy Died is about first loss, first love, and finding our real identities."

Meine ausführlichere Meinung

Ich fand den Titel recht interessant und bin relativ unbedarft an dieses Buch heran gegangen. Wer denkt, dass es sich größtenteils um Spiderman und die Welt der Comics dreht, liegt völlig falsch. Es geht um einen Taxifahrer, der sich selbst Peter Parker nennt, und die 17-jährige High-School-Schülerin Sheila, die an einer Tankstelle jobbt.

Es geht um scheinbar sinnlose und ermüdende Alltagsroutinen. Leben, das einfach so zerrinnt, ohne dass etwas passiert. Leute, die sich in ihrer Existenz gefangen fühlen und ihrem alten Leben entfliehen möchten. Es geht aber auch um alte, unverarbeitete Familiengeschichten. Eine Liebesgeschichte der anderen Art. Und um Zukunftsängste, Träume und Visionen.

Der Schreibstil ist mal etwas ganz anderes. Irgendwie grob und fein zugleich. Gerade manche Vergleiche, welche die Autorin gezogen hat, waren besonders einprägsam. Auch die Charaktere haben Ecken und Kanten. Zu Sheila, die nach dem Schulabschluss unbedingt nach Frankreich möchte und deshalb in jeder freien Minute Französisch paukt, hatte ich schnell einen Draht gefunden. Bei Peter hat es ein Weilchen gedauert, aber je mehr ich von ihm erfahren habe, desto mehr hat er mich fasziniert.

Ich war überrascht, welche Richtung das Buch eingeschlagen hat, weil es für mich völlig unerwartet war. Das Verhalten von Sheila als auch Peter. Aber andererseits hat gerade das auch wieder diesen spröden Charme ausgemacht. Wie die beiden damit umgehen bzw. erst verdrängen, war für mich auf jeden Fall recht stimmig und obwohl ich nie gedacht hätte, dass ich die Beziehung zwischen der 17-jährigen Sheila und dem 10 Jahre älteren Peter gutheißen würde, habe ich genau das getan. Es hat einfach irgendwie gepasst.

Ich war also wirklich begeistert von dem Buch bis, ja bis zum eigentlichen Schluss. Das mit den Kojoten (damit ist ja noch nicht allzu viel verraten), war mir dann doch eine Spur zu abgefahren und ich fand es auch irgendwie schade, dass dann diese Ebene der Geschichte so viel Bedeutung erlangt hat. Deshalb gibt es einen halben Stern Abzug. 

Fazit

Dieses Buch hat mich wirklich noch lange beschäftigt und das ist wirklich selten der Fall. Daher klare Leseempfehlung für alle, die keine Probleme mit etwas skurrilen Geschichten haben und sich mal auf etwas ganz Neues, Einzigartiges einlassen wollen.