Rezension

SF-Krimi-Klassiker

Soylent Green
von Harry Harrison

Bewertet mit 4 Sternen

'Eine Warnung, was passieren könnte, wenn der Konsum der USA ungehindert anhält.' Los Angeles Times 1999 ist die Bevölkerung des Planeten explodiert. Die 35 Millionen Einwohner von New York City bringen ihre Fernseher mit Pedalkraft zum Laufen, randalieren wegen Wasserknappheit, rauben Linsen-Steaks und werden mit Stacheldraht, der vom Himmel fällt, in Schach gehalten. Als ein Gangster während einer glühenden Hitzewelle in Manhattan ermordet wird, setzt man den Polizisten Andy Rusch unter Druck, das Verbrechen aufzuklären, der wiederum ist aber auch von der wunderschönen Freundin des Opfers fasziniert. Doch in den verrückten Straßen von New York City, vollgestopft mit Leuten, und in einer Welt, die den Bach hinuntergeht, ist es schwer, einen Killer zu fassen, geschweige denn das Mädchen zu bekommen. 1966 geschrieben und als Science-Fiction-Film Soylent Green (dt. Titel …Jahr 2022…die überleben wollen) ist Make Room! Make Room! eine nervenaufreibende Geschichte über die Ausbeutung der Ressourcen der Erde und des menschlichen Geistes, bis zur Grenze der Belastbarkeit.S

Das Buch stammt im Original von 1966 (Original-TItel: Make room, make room bzw. New York 1999) und wurde 1973 unter dem Titel "Soylent Green - Jahr 2022 ...die überleben wollen" verfilmt, wobei in der Verfilmung nicht nur das Jahr, sondern auch die Haupthandlung verändert wurde (Stichwort Kannibalismus). Die Verfilmung ist deshalb zwar etwas spektakulärer (von der Handlung), dennoch kann auch das Buch (hier in der Neuauflage vom Mantikore-Verlag) überzeugen.

Der Schreibstil des Autors ist gut, er bringt immer wieder Spannung in diese düstere Zukunftsvision. Das Cover ist sehr auffälling und gut gelungen.

Leider haben sich in das Buch einige Fehler eingeschlichen, die in dieser Menge einem Verlag nicht passieren sollten - teilweise fehlen Wörter oder Buchstaben, die dann wieder zuviel sind.

Auf den Seiten 122/123 bei der Befragung von Shirl durch Andy hat man teilweise das Gefühl, wie wenn Shirl auf eine Frage antwortet, die nie gestellt wurde und deshalb nicht passt.

Auch der Autor hat einen kleinen Fehler begangen: Es wird erwähnt, dass Antibiotika wegen der Grippe aus sind, aber Antibiotika helfen nicht gegen virale Erkrankungen, wie sie die Grippe ist.

Nichtsdestotrotz ist dieser Roman absolut lesenswert, da er natürlich die aktuellen Themen anspricht und sie in eine düstere Zukunftsversion weiterspinnt. Man kann nur hoffen, dass sich Harry Harrison´s Roman nie bewahrheiten wird.