Rezension

Selbst für eine Soap Opera zu unrealistisch

Follow Me Back - A. V. Geiger

Follow Me Back
von A. V. Geiger

Bewertet mit 1 Sternen

Einen Klappentext wie den von „Follow me Back“ hatte ich bis dato noch nicht gelesen. Ein Geschichte mit einer Hauptperson, die Agoraphobie hat und ziemlich stark auf einen Popstar steht, klang schon sehr modern. Social Media bekommen immer mehr Bedeutung, sodass es eigentlich nur schlüssig ist, dass sie auch in Büchern thematisiert werden. Ich selbst bin nicht auf Twitter und Co. unterwegs und kann nur begrenzt den Hype um Followerzahlen und Likes verstehen, was mit ein Grund war das Buch zu lesen. Ich dachte so, dass ich eine unterhaltsamen Blick in die ganze Szene bekomme.

Das Buch startet sehr interessant. Zunächst wird Tessas Agoraphobie sowie ihre Therapiemaßnahmen thematisiert. In den ersten Kapiteln fand ich das sehr spannend und habe mich gefragt, was Tessa passiert ist, dass sie sich nicht mehr traut ihr Zimmer zu verlassen. So tragisch so eine Phobie auch ist, fand ich es irgendwann schade, dass Tessa komplett auf diese Ängste reduziert wird. Neben der Phobie und ihren Crush für den Popstar lernt der Leser wenig über Tessa. Selbst am Ende wusste ich nicht, was sie eigentlich mag oder ausmacht.

Eric als Popstar und männlicher Protagonist ist hier schon etwas facettenreicher. Über ihn erfährt der Leser mehr und kann ihn – soweit das bei seiner Sprunghaftigkeit möglich ist – irgendwann einschätzen. Tatsächlich konnte ich ihn mir jedoch nicht als realen Menschen vorstellen.

Obwohl die Themen zunächst spannend und aktuell klagen, wirkten sie irgendwann abstrus. Die Wendungen in der Geschichte waren einfach nicht realistisch und viel zu viel. Jedes Mal, wenn ich dachte, dass es nicht noch dramatischer kommen konnte, passierte noch etwas, das dem Ganzen die Krone aufsetzte. Natürlich kann das Leben einem auch mal übel mitspielen, aber das war hier zu dick aufgetragen.

In meinen Augen war das Buch eine große Enttäuschung. Das einzig Gute waren die Chats zwischen Tessa und Eric, die sehr amüsant geschrieben waren. Ansonsten konnte ich der Geschichte echt nichts Positives abgewinnen.