Rezension

sehr interessantes Setting

Das Gewicht von Schnee -

Das Gewicht von Schnee
von Christian Guay-Poliquin

Die Welt, in der der Roman spielt, scheint eine dystopische zu sein. Allerdings wird das nur am Rande erwähnt. Dass das Dorf abgeschnitten ist, dass es kaum mehr Treibstoff gibt und der Strom wegbleibt, dass ein Schwerverletzter nicht in ein Krankenhaus geschafft werden kann, sondern bei einem alten Mann zur Pflege bleiben muss. Was im Rest des Landes passiert ist, bleibt aussen vor und weitgehend ungesagt. Es ist für die Geschichte die der Autor erzählen will, zweitrangig. Als Leser muss man das akzeptieren und anfangs fiel mir das etwas schwer. Aber mit jedem Zentimerter gefallenen Schnees bin ich mehr angekommen bei den beiden Männern, die hier die Hauptrolle spielen. Und während die beiden sich ganz langsam annähern und kennenlernen, gerät man in einen Lesesog, der einen durch diese Geschichte zieht - stetig, ruhig, kraftvoll.

Ein Buch, welches hervorragend in diese Quarantäne-Zeiten passt und perfekt  für einen kalten Winter geeignet ist. Ein sehr interessanter Autor. Ich hoffe auf weitere Geschichten.