Rezension

Seeräuber, Plünderer, edle Heiden, Händler, tapfere Krieger. Die vielen Gesichter der Nordleute und ihrer Geschichte.

Die Welt der Wikinger - Arnulf Krause

Die Welt der Wikinger
von Arnulf Krause

Bewertet mit 4.5 Sternen

 

Sie bevölkern Bücher, Filme, Serien und Comics. Ihr Bild reicht vom edlen Heiden der trotz zunehmender christlicher Einflüsse den alten Göttern die treue hält, über den blutrünstigen Piraten und Eroberer Geißel des christlichen Europa bis hin zu den neugierigen Entdeckern und Händlern, die schon lange vor Columbus die Küste Amerikas entdeckten. Die Rede ist von jenen Bewohnern Skandinaviens die im „Volksmund“ als Wikinger bezeichnet werden. Dieser Begriff ist letztendlich für ein Volk genau so falsch wie die Vorstellung, die Wikinger hätten mit Hörnern geschmückte Helme im Kampf getragen. Auf Wiking gehen bedeutet tatsächlich zu einer  Kaperfahrt oder zu einem Raubzug aufzubrechen, und genau  das taten die Dänen, die Schweden und viele andere skandinavische Völker in jener Zeit. In diesem Buch zeichnet der Autor ein vielschichtiges Bild der Zeit und der Geschichte jener Völker deren Männer und teilweise auch Frauen auszogen um Beute zu machen, Handel zu treiben oder schlicht neues Land zu entdecken das sie besiedeln konnten.

Arnulf Krause beginnt die Geschichte der Wikinger mit dem Angriff auf das englische Kloster Lindisfarne im Jahre 793. Mit diesem schnellen harten und extrem brutalen Überfall bei dem sie reiche Beute machten tauchen die Wikinger zum erstmals  in der Chronik der Weltgeschichte auf. Krause folgt ihren Spuren über die Zeit und zeichnet ihre Reisen und ihre Entwicklung nach. Er geht auf die nach und nach erfolgte Christianisierung der Nordleute ein die mitnichten sofort und total war sondern teilweise neben dem alten Glauben existierte. Wir lernen dabei die Nordleute als ein in Glaubensfrage durchaus tolerantes Volk kennen. Auch die Legende von den schmutzigen ungepflegten Raubeinen als die man die Nordleute zum Beispiel  in dem Film „der Dreizehnte Krieger“ kennt wird hier relativiert. So trugen die „Wikinger“ zur Pflege ihrer Bärte beispielsweise häufig fein gearbeitete Kämme mit sich. Er  teilt  das Buch in neun handliche Kapitel die sich leicht und locker lesen lassen. Neben der eigentlichen Entwicklung über die Zeit hinweg, gibt es in jedem Kapitel einen kleinen Exkurs über ein bestimmtes Thema. So wird auf die Götterwelt, die weisen Frauen, die Hierarchie, die Skalden und viele andere Besonderheiten dieser faszinierenden Kultur eingegangen.

Fazit:

Wenn man sich einen guten und schnellen Überblick über die Zeit und das Leben der Nordleute jener zeit und ihres Einflusses auf die Geschichte Verschaffen möchte, ist man mit diesem informativen und spannenden Buch gut beraten