Rezension

Schönes Buch

Das Sternenhaus - Kimberley Wilkins

Das Sternenhaus
von Kimberley Wilkins

Bewertet mit 4 Sternen

Klappentext
1891: Die ungestüme Nell wächst auf der Gefängnisinsel Ember Island auf, wo ihr Vater die Strafanstalt leitet. Als ihre Mutter mit nur 36 Jahren stirbt, stellt er die Gouvernante Tilly ein. Die junge Frau, die selbst bereits schwere Schicksalsschläge erleiden musste, erobert das Herz des Mädchens im Sturm – und nicht nur seines … Mehr als 100 Jahre später reist die Bestsellerautorin Nina auf die abgelegene Insel vor der Küste Australiens. Hier, im Haus ihrer Urgroßmutter Nell, dem »Sternenhaus«, hofft sie, umgeben von beeindruckender Landschaft und bewegender Stille, ihre tiefe Schreibkrise überwinden zu können, in die der Betrug ihres langjährigen Lebensgefährten sie gestürzt hat.

Die Autorin
Kimberley Wilkins hat erfolgreich sowohl Kinder- und Jugendbücher als auch Romane für Erwachsene publiziert. Ihre Werke wurden unter anderem mit dem "Romantic Book of the Year Award", dem "Aurealis Award" und dem "Lynne Wilding Award" ausgezeichnet sowie für zahlreiche andere Preise nominiert. Kimberley Wilkins lebt mit ihrer Familie in Brisbane, sie ist Dozentin an der Universität von Queensland.

Meine Meinung

Story
Kimberley Wilkins hat ihr einen sehr schönen Roman (teilweise historisch) erschaffen, der mich sehr gut unterhalten konnte. Das Buch weist zwei Handlungsstränge auf, einmal zum Ende des 19. Jahrhunderts und einmal im Jahr 2012. Beide Zeiten sind verbunden durch familiäre Bande.

Im historischen Teil geht es hauptsächlich um die junge Tilly, die als Gouvernante für die ungestüme Nell zuständig ist. Nell ist die Uhrgroßmutter von Nina, der Hauptcharaktere in der Gegenward Bzw 2012. Ich persönlich fand die historische Geschichte wesentlich interessanter als der Handlungsstrang im Jahr 2012 der mir zu kurz kam und deswegen konnte ich ach mit den Charakteren nicht so wirklich warm werden, dazu später mehr.

Ich finde auch, das der Klappentext dem Buch nicht gerecht wird. Nell steht in meinen Augen auch nicht im Vordergrund der Geschichte, genauso wenig wie Nina in der heutigen Zeit. Ich fand das Tilly der Hauptcharakter war, der dieses Buch geprägt hat. Tillys Geschichte war sehr spannend und ich mochte sie sehr. Sie hat nach ihrer schrecklichen Vergangenheit endlich etwas wie Glück gefunden, denkt sie zumindest.

Der Schauplatz der Geschichte ist eine Gefängnisinsel, was ich an sich schon ziemlich ungewöhnlich fand. Nell wächst dort auf. Nach dem Tode der Mutter blieb sie mit ihrem Vater, der Gefängnisdirektor war, alleine auf der Insel, bis zu dem Tag als Tilly in ihr Leben tritt und die beiden eine innige Beziehung aufbauen. Auch Sterling, Nells Vater, findet schnell gefallen an Tilly. Doch leider liegt Tillys Vergangenheit schwer auf ihrer Schulter und holt sie immer wieder ein und es scheint, als sei ihr kein Glück vergönnt.

Nina, die Protagonistin aus der Gegenwart und deren Geschichte hat mir nicht so gut gefallen. Sie kam in meinen Augen viel zu kurz.
Im großen und ganzen hat mich das Buch aber dennoch begeistern können.

Schreibstil
Die Autorin hat einen flüssig leicht zu lesenden Schreibstil, mit dem ich sehr gut klar gekommen bin. Ich mochte die Atmosphäre der Schauplätze und wie Kimberley Wilkins sie mit Worten beschrieben hat, so dass man sie als Leser regelrecht vor sich sehen konnte. Die Wechsel der Zeiten waren gut und deutlich gekennzeichnet, so das es nicht zu Verwirrungen kam.

Charaktere
Meine absoluter Lieblingscharaktere in diesem Buch war eindeutig Tilly. Sie war authentisch, man konnte ihre Sorgen und Ängste gut nachempfinden und sie schnell ins Herz schließen. Nelly ist ein sehr eigensinniger und störsicher Charaktere dem ich manchmal gerne die Leviten gelesen hätte. Wieso sie als Hauptcharaktere angepriesen wurde kann ich nicht nachvollziehen. Genauso gut Nina, im Jahr 2012, und ihre Story blieben mir zu blass und ich konnte keine Beziehung zu ihr aufbauen.

Mein Fazit

Ein wirklich schöner Roman, den man sehr flüssig lesen kann. Der Klappentext vermittelt dem Leser leider etwas Falsches, denn in meinen Augen hat der Roman einen anderen Schwerpunkt, als angepriesen wird. Die historische Geschichte hat mir sehr gut gefallen. Die Geschichte in der heutigen Zeit bzw. 2012, hat mir nicht so gut gefallen und die Charaktere kamen mir zu kurz.
Alles in allem aber ein wirklich guter Roman der von mir vier von fünf Sternen  bekommt und eine Leseempfehlung