Rezension

Schöner Liebesroman mit leicht überspitzten Stellen

Love to share - Liebe ist die halbe Miete - Beth O'Leary

Love to share - Liebe ist die halbe Miete
von Beth O'Leary

Bewertet mit 4 Sternen

Klapptext

Not macht erfinderisch: Tiffy braucht eine günstige Bleibe, Leon braucht dringend Geld. Warum also nicht ein Zimmer teilen, auch wenn sie einander noch nie begegnet sind? Eigentlich überhaupt kein Problem, denn Tiffy arbeitet tagsüber, Leon nachts. Die Uhrzeiten sind festgelegt, die Absprachen eindeutig. Doch das Leben hält sich nicht an Regeln ... (Quelle: Diana Verlag)

Eigene Meinung

Ich war schon sehr gespannt auf diese Liebesgeschichte, die sich deutlich von meinen bisher gelesenen Büchern abhebt. Die Grundidee sich aus Geldnot eine Wohnung und das gleiche Bett zu teilen fand ich genial. Besonders wenn sich die Bewohner während der Zeit gar nicht sehen und nur durch kleine Klebezettel kommunizieren. Ich war gespannt wie sich hieraus Liebe entwickeln kann und wurde durch den Verlauf der Geschichte keinesfalls enttäuscht.

Es war einfach herrlich zu lesen wie sich Tiffy und Leon immer besser kennengelernt haben ohne sich  zu treffen. Die eingestreuten Texte der Klebezettel lockern die Geschichte hervorragend auf und geben ihr einen persönlichen Charme. Dabei gerät man häufig ins Schmunzeln und kann die Lektüre kaum noch aus der Hand legen.

Der Schreibstil ist locker und leicht und lässt die Seiten einfach so dahinfliegen in den Kapiteln, die aus Tiffys Sicht geschrieben wurden. Leons Kapitel hingegen sind doch sehr gewöhnungsbedürftig und bei weitem nicht so umfangreich. Der Schreibstil wirkt hier sehr abgehackt und gleicht einer Aufzählung von Gesprächen. Hier wollte die Autorin sicherlich dem Leser das Gefühl geben sowohl eine Erzählung einer Frau als auch die Erzählweise eines Mannes zu lauschen. Doch dies ist mit der abstrakten Schreibweise und dem sehr gewöhnungsbedürftigen Satzbau bei Leon für mich nicht wirklich geglückt.

Tiffys Charakter fand ich sehr interessant. Sie ist gefühlt ein bunter Kautz, der auch ihre liebewürdigen Seiten hat. Sie lebt ihr Leben wie es ihr gefällt und verstellt sich auf keinen Fall. So stößt sie nicht nur mit ihrem ausgefallen Kleidungstil auf ungläubige Blicke. Aber sie bleibt immer sie selber und schleicht sich in das Herz der Leser. Leon hingegen ist sehr zurückhaltend und schon fast das komplette Gegenteil von Tiffy. Aber Gegensätze ziehen sich schließlich an und die Charaktere wirken glaubwürdig und realistisch mit ihren Ecken und Kanten. Was hingegen nicht realistisch wirkt, sind vereinzelte Szenen die Dramatik in dieses Buch bringen sollen. Diese wirken doch sehr übertrieben und zurechtgebogen. Ein Hauch weniger hätte diesem Buch sicherlich nicht geschadet und für ausreichend Dramatik und Spannung gesorgt.

Fazit

Eine wunderschöne und ausgewöhnliche Liebesgeschichte, die einen in ihren Bann zieht. Auch wenn einige Stellen doch etwas übertrieben sind, konnte mich das Buch mit seiner liebevollen Schreibweise überzeugen und ich empfehle es gerne weiter.