Rezension

Schöne Liebesgeschichte

Ben & Judy. Riskier dein Herz - Nicole Obermeier

Ben & Judy. Riskier dein Herz
von Nicole Obermeier

Bewertet mit 4 Sternen

"Ben und Judy: Riskier dein Herz" wird abwechselnd aus der Sicht beider Protagonisten erzählt.

Zu Beginn des Buches treffen sich beide Protagonisten flüchtig, lernen sich jedoch nicht kennen. Die Autorin nimmt sich Zeit, beide einzeln vorzustellen und ihre Lebenssituation und ihre Probleme aufzuzeigen.
Judys Eltern wünschen sich für ihre Tochter einen anständigen Beruf mit guter Bezahlung. Judy jedoch weiß nicht, was sie studieren soll, und probiert sich erstmal in verschiedenen Praktika aus. Sie ist schon lange Zeit heimlich in einen ehemaligen Schulfreund verliebt, und als er eines Abends Interesse an ihr zeigt, schwebt sie im siebten Himmel. Am nächsten Tag jedoch schlägt sie hart auf dem Boden der Realität auf. Dennoch lässt sie sich davon nicht unterkriegen. Judy ist sehr stark und geht den Weg, den sie gehen will.
Ben ist sehr unzufrieden mit seinem Job, er macht jeden Tag Überstunden und verdient kaum genug zum Leben. Doch er ist auf diese Arbeit angewiesen, denn er muss nicht nur für sich selbst, sondern auch für seine kleine Schwester sorgen. Ben sieht wahnsinnig gut aus und kann sich vor Verehrerinnen kaum retten, doch mit ernsthaften Beziehungen hat er nach einer schlechten Erfahrung längst abgeschlossen. Obwohl er sich selbst oft schlecht redet, merkt man als Leser schnell, dass er sehr intelligent ist. Er ist ein sehr fürsorglicher und pflichtbewusster Mensch.

Ben und Judys Wege kreuzen sich immer wieder zufällig, und beide spüren, dass etwas zwischen ihnen ist. Einerseits hat mir sehr gefallen, dass man beide Protagonisten für sich kennen lernt und sie sich nur langsam annähern. Andererseits war mir diese Phase etwas zu lang, ich hätte mir gewünscht, dass es schon etwas früher ernst zwischen den beiden wird.
Die Nebencharaktere haben mir sehr gefallen, allen voran Bens Schwester. Sie war die vernünftige Seele im Buch, die des Öfteren nachhelfen musste, obwohl sie zu Beginn ganz anders wirkt. Bens Freunde waren am Anfang sehr präsent, kamen in der zweiten Hälfte aber zu kurz, sie waren plötzlich einfach weg.
Bens Hintergrund war sehr bewegend, hätte für meinen Geschmack aber noch eine größere Rolle im "Finale" spielen können. Dieses schien mir nämlich ein wenig zu konstruiert. Das Ende war für mich stimmig, auch wenn es noch etwas ausführlicher sein könnte.

Fazit:
Eine schöne Liebesgeschichte, die sich langsam und authentisch entwickelt. 4 Sterne.