Rezension

Schöne Geschichte für Menschen mit Berlin und Rezepten im Herzen.

Mojito-Nächte - Kerstin Sgonina

Mojito-Nächte
von Kerstin Sgonina

Bewertet mit 4 Sternen

Erster Eindruck:
Den Anfang fand ich ein wenig schleppend und das dort vorgestellte “Konzept” finde ich das ganze Buch über total überflüssig und nervig, doch dass Emma sich “Emmi” nennt hat mich direkt an “Gut gegen Nordwind” erinnert und mir wirklich gut gefallen. Überhaupt ist mir Emmi sehr sympathisch und das macht mich überaus neugierig

Zitat:

“Doch dann gab es die Kaugummitage, wie er sie nannte, in denen er am Boden klebte und kaum mehr den Kopf hoch bekam. Er verschmolz mit dem Grau des Himmels, fand nachts keinen Schlaf, und seine Gedanken tropften zähflüssig durch sein Gehirn. (S. 12)

“Vor allem aber weine ich um meine Träume von einem echten Mann. Einem, der mich umhegt und pflegt. Der mein Herz als ein kostbares Gut betrachtet, statt es herauszureißen.” (S. 74)

Fazit:
Dieses Ebook habe ich zum Welttag des Buches gewonnen und dann kurz nach der Erscheinung per Email zugesendet bekommen. Ich habe mich sehr darüber gefreut, weil die Protagonistin quasi in meinem Alter ist und mein Herz sehr für Berlin schlägt.

Emmi ist mir sehr sympathisch mit ihrer ganzen Art und ihrer beruflichen Orientierungslosigkeit. Auch ihre beiden Freundinnen gefallen mir sehr gut, so wie eigentlich das gesamte Setting. Wäre die Geschichte nicht mit einer so sympathischen Protagonistin in Berlin angesiedelt, hätte sie mir vermutlich nicht ganz so gefallen.

So habe ich das Buch innerhalb einer Nacht inhaliert und mich damit um eine Menge Schlaf gebracht. :D Es war angenehm zu lesen, auch wenn es sich am Anfang ein wenig hinzog. Irgendwann in der Mitte hatte ich zwar eine ungefähre Vorstellung davon was passieren könnte, wie es dazu kommt wollte ich aber trotzdem unbedingt wissen.

Ein paar Dinge haben mich jedoch auch gestört. Zum einen wie gesagt der Anfang, der sich etwas gezogen hat, dann die ganze Sache mit Ryan Gosling. Ehrlich, das kann man ja vllt. mit seiner Freundin aushecken, aber in dem hier erzählten Ausmaß grenzte das schon an Halluzinationen oder Wahnvorstellungen und hat mich wirklich genervt. Die ausgiebige Beschreibung der Kochrezepte hätte ich jetzt in der Art nicht gebraucht. Vielleicht hätte man es statt im Fließtext nur zu erzählen wirklich als Rezept-Seiten einbringen können. Das hätte mir eher zugesagt und den Lesefluss weniger gestört.

Am Ende des Buches – nachdem Emmi eine Entscheidung getroffen hat – wird die Handlung plötzlich sehr beschleunigt und kommt mir vor wie im Zeitraffer. Was vorher alles sehr detailliert erzählt wurde, wirkt hier jetzt wie zusammengefasst und etwas gehetzt. Schade.

Insgesamt bin ich mit dem Handlungsverlauf aber durchaus einverstanden und habe es gern gelesen. Aber wie gesagt: Das lag vllt. auch an Berlin. ;)

Mit einer Schwäche für Berlin sicher ein paar Lesestunden wert. Wenn man dann noch gerne kocht ist das schon die halbe Miete. :)