Rezension

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Schmetterlinge im Dunkeln

Schmetterlinge im Dunkeln - Kerstin Ruhkieck

Schmetterlinge im Dunkeln
von Kerstin Ruhkieck

Bewertet mit 4 Sternen

Inhalt
Emma kann es kaum fassen, in ihrem Zimmer sitzt der Mädchenschwarm der Schule, Justus Brandner. Doch es ist nicht so, wie es aussieht, denn scheinbar haben ihre Mutter und sein Vater heimlich eine Beziehung geführt und nun beschlossen zusammen zu ziehen. Gezwungen ihn nun täglich zu sehen, verursacht bei Emma Schmetterlinge im Bauch. Fest davon überzeugt nicht verliebt zu sein, will sie es durch ein Date mit Justus beweisen. Blöd nur, dass dieser sie abweist und dazu auch noch eine Lüge benutzt. Doch zwischen ihnen herrscht eine Spannung, die so manche Glühbirne zum Explodieren bringt und mehr zu bedeuten scheint, als sie zugeben wollen.

Meine Meinung
Den Ausdruck “Schmetterlinge im Bauch” kennt vermutlich jeder, was die Autorin hier aber mit “Schmetterlinge im Dunkeln” gemeint hat, galt es herauszufinden.

Die Geschichte dreht sich um Emma Seidel, die sich absolut betrogen fühlt. Da kommt sie nichts ahnend von der Schule Heim und findet ihren Erzfeind, den Mädchenschwarm Justus Brandner, in ihrem Zimmer vor. Alle ihre Sachen wurden in eine kleine Kammer geschafft und ihre Mutter erklärt, dass sie sich nicht anstellen soll. Heimlich hat sie nämlich beschlossen mit ihrem Freund zusammenzuziehen, der zufällig der Vater von Justus ist.

Mit dem Mädchenschwarm und Herzensbrecher konfrontiert, weiß Emma nicht recht, was sie machen soll. Zu allem Übel nistet sich in ihrem Buch ein Schmetterling ein, den sie liebevoll Tiberius nennt und der immer auf Justus zu reagieren scheint. Ihre Freundin Lulu schlussfolgert, dass sie verleibt ist, doch Emma will nichts davon wissen. Nie und nimmer ist sie in ihn verliebt! Ein Date soll dies beweisen, allerdings meint Justus, dass er aus persönlichen Gründen derzeit zu keinem Date bereit ist. Als Emma jedoch erfährt, dass er für die Absage gelogen hat, ist sie außer sich und stellt ihn zur Rede.

Daher gibt es viel Stress zwischen den Beiden, immer wieder bricht Streit aus, denn beide haben Vorurteile dem Anderen gegenüber. Emma würde ihm am liebsten aus dem Weg gehen, nur haben ihre Eltern da einen ganz eigenen Plan. So sollen Emma und Justus mehr Zeit miteinander verbringen um als Familien zusammenzuwachsen. Das Universum scheint aber etwas dagegen zu haben, dass sie sich näher kommen, denn bei jeder Annäherung passiert etwas Ungewöhnliches.

Es ist faszinierend zu lesen, wie Emma und Justus sich zanken. Sie reden oft aneinander vorbei, während sie einander eigentlich näher kommen wollen. Kerstin Ruhkieck zeichnet diese sanften Momente, in denen die wahren Gefühle aufblitzen, mit viel Zartheit und Sehnsucht. Dem Leser ist sofort klar, was sie empfinden, während sie noch nach Antworten suchen.

Um es spannend zu machen, werden einzelne Vorfälle eingebaut, die immer dann passieren, wenn es zwischen den Protagonisten gerade etwas intensiver zugeht. Dank ihnen ergibt der Titel dann auch einen Sinn. Man versteht jedenfalls, wieso die Autorin es so ausgewählt hat. Übrigens finde ich es absolut genial, dass Emma ihrem Schmetterling im Bauch einen Namen gegeben hat. Ihm am Ende aber auch die Freiheit schenken konnte.

Fazit
Eine süße Kurzgeschichte um zwei ungleiche Protagonisten, die plötzlich gezwungen sind mehr Zeit miteinander zu verbringen und dabei die eignen Gefühle erkennen. Witzig und emotional geschrieben, überrascht die Handlung immer wieder mit schönen Wendungen. So macht es Spaß Emma und ihren Tiberius zu beobachten und ihren Weg zu Justus zu verfolgen. Leicht verrückt und chaotisch, aber sehr lesenswert.