Schaurige Grusellektüre gespickt mit Fantasyelementen
Bewertet mit 4 Sternen
Mit "Slade House" beweist David Mitchell einmal mehr, dass er ein hervorragender Komponist ist. Ja richtig gelesen - aber er ist doch Autor? Korrekt ein Autor, der es meisterhaft versteht, einzelne Geschichten virtuos miteinander zu verweben. So auch hier, denn in seinem neuesten Werk begleiten wir fünf Menschen zu verschiedenen Zeiten in das unheimliche Slade House. Alle neun Jahre - immer am letzten Samstag im Oktober - öffnet sich eine geheimnisvolle Pforte und gewährt den geladenen (oder allzu neugierigen) Gästen Einlass in das Haus, das eigentlich viel zu groß für die schäbige Gasse ist und im Krieg vollkommen zerstört wurde. Und stets kehrt keiner der Besucher zurück – sie verschwinden spurlos.
Leseeindruck
Eine schaurige Lektüre im Stil des klassischen, leichten Horrors, gespickt mit Fantasyelementen. Unheimlich und dabei auch sehr unterhaltsam, fein abgestimmt mit einer Prise Humor. Mitchell passt seinen Erzählstil dem jeweiligen agierenden Protagonisten an. Das gestaltet die Lektüre abwechslungsreich und garantiert einen lockeren, kurzweiligen Lesefluss. Der knapp 240 Seiten starke Roman ist eine Art SpinOff zu "Die Knochenuhren". Dieses Buch habe ich (noch) nicht gelesen, hatte aber nicht das Gefühl, dass mir etwas gefehlt hätte. Für Mitchell-Fans ein weiteres Schmankerl aber sicher auch als Einstiegswerk in den Mitchell-Kosmos sehr gut geeignet, auch wenn der Autor hier etwas "anders" schreibt. Insgesamt konnte mich "Slade House" durchweg gut unterhalten. Eine wirklich passende Lektüre für die dunkle Jahreszeit und den Halloweenmonat Oktober.