Rezension

Sammlerwut

Das Bild aus meinem Traum
von Antoine Laurain

Bewertet mit 3 Sternen

Nachdem wir auf der Frankfurter Buchmesse 2016 beim Atlantik-Verlag ermutigt wurden, uns mit einem Bilderrahmen fotografieren zu lassen, wurde ich neugierig auf "Das Bild auf meinem Traum". Es sollte aber noch fast ein Jahr vergehen, bis ich das Buch endlich las. Nach "Liebe mit zwei Unbekannten" und "Der Hut des Präsidenten" mein drittes Buch von Antoin Laurain. 

Der Ich-Erzähler beginnt seine Sammlerkarriere im jungen Alter von sieben Jahre, als er Radiergummis sammelte. Bald wichen die Gümmelis grösseren und teurerer Dingen. Antiquarische Möbel zum Beispiel oder Bilder. Ein Bild hat es ihm besonders angetan: der Porträtierte auf dem 250 Jahre alten Bild ähnelt dem Erzähler, Pierre-François Chaumont, ungemein. Fortan macht er sich auf die Suche der Nachfahren des Mannes vom besagten Bild.

Der Roman startet interessant und mit den dem Autor eigenen speziellen Ideen und Charme. Aber je länger ich las, je uninteressanter empfand ich die Story. Normalerweise beschreibt Antoine Laurain seine Figuren mit viel Fingergefühl, und derart genau, dass man sie beinahe zu kennen scheint. Doch hier blieben sie mir fremd. Viele Figuren gibt es eh nicht, man kann sie an einer Hand abzählen. Selbst Pierre-François Frau Charlotte bleibt eine Randfigur. Die Geschichte entwickelt sich zum Ende hin sehr schnell und ich blieb mit dem Gefühl etwas Wesentliches verpasst oder nicht begriffen zu haben zurück. 
Fazit: Sprachlich wieder wunderschön, doch das Ende der Geschichte konnte mich nicht begeistern. 
3 Punkte.