Rezension

Riesen Hype der mir falsche Erwartungen gesetzt hat..

Legend 01 - Fallender Himmel - Marie Lu

Legend 01 - Fallender Himmel
von Marie Lu

Bewertet mit 3.5 Sternen

Legend ist dieses Jahr wohl eines der mit am Meisten gehypten Bücher, ich weiß allerdings nicht, ob dies wirklich gerechtfertigt ist. Vielleicht hätte man lieber direkt die ganze Trilogie hypen sollen, als das einzelne Buch. Geht so etwas überhaupt? Na egal.

Legend-Fallender Himmel spielt in einem zerüttetem Amerika der Zukunft. Es gibt die Seite der Republik(in der die Geschichte spielt) und die Seite der Kolonien, die zwar erwähnt werden, aber nicht wirklich als Ort vorkommen. Die beiden Seiten führen einen schon länger andauernden Krieg gegeneinander. In der Republik gibt es Armenviertel, in den immer wieder eine Seuche ausbricht. In dieser zerstörten Zukunft treffen wir Day, den meistgesuchten, jugendlichen Verbrecher der Republik und June, das hoffnungsvolle Wunderkind der Republik. Durch den Tod von Junes Bruder wird sie auf von Day angesetzt. Sie soll ihn finden, damit er verurteilt werden kann. June findet Day, aber beginnt durch ihn die Welt in der die bisher gelebt hat anders zu sehen und erkennt fast zu spät, dass nicht Alles so ist wie sie bisher geglaubt hat.

Das Buch ist abwechselnd aus Junes und Days Sicht geschrieben, was ich eigentlich sehr gut finde, da man so die Möglichkeit hat beide Seiten der Geschichte kennenzulernen und genauer in die Gedankenwelt der beiden Hauptprotagonisten zu sehen.
Marie Lu hat einen flüssigen und leicht zu lesenden Schreibstil, der für mich allerdings gerade in den wenigen Actionszenen noch Schwächen aufweist.
Das Cover ist schlicht gestaltet in weiß mit dem goldenen Emblem der Republik. Das gebundene Buch hat einen gleichgestalteten Schutzumschlag. Den braucht es auch, denn da ich der Bequemlichkeit halber den Umschlag zum Lesen immer abnehme und das Buch diese Woche mit dem Buch in der Handtasche noch zu zwei Einstellungstest gefahren bin muss ich leider sagen, dass mein Buch ein paar Fleckchen abbekommen hat, vom Ablegen auf nicht komplett reine Flächen z.B. ..doof.

Day ist 15, lebt auf den Straßen der Republik, immer im Verborgenen, immer auf der Suche nach Gelegenheiten die Republik und ihren Krieg zu sabotieren. Er ist genau betrachtet eigentlich viel zu gut für diese zerstörte Welt, aber genau das macht ihn so symphatisch. Er versucht das Richtige zu tun und hat im Grunde genommen einen ehrlichen Charakter. Ein bischen wie Robin Hood, er gibt den Armen was er den Reichen(der Republik) genommen hat. Trotzdem wirkt Day nicht wie ein typischer Helden- oder Antiheldencharakter, eher irgendetwas dazwischen. An seiner Seite ist Tess, eine kleine, aber zähe Göre die gleichzeitig eine fähige angehende Sanitäterin ist, in diesem Buch allerdings nicht wirklich eine tragende Rolle spielt, bis auf die Tatsache, dass June Day überhaupt erst finden kann, weil sie Tess in einem Kampf rettet.

June ist ebenfalls 15, aber wohlbehütet unter den Fittichen der Republik aufgewachsen. Beim Großen Test, den alle Zehnjährigen absolvieren müssen ist sie die erste die jemals die volle Punktzahl erreicht hat. Sie wird zur Agentin der Republik ausgebildet und man erwartet Großes von ihr. In vielen Rezis wird ihr Charakter als zu flach beschrieben und zu naiv, aber ich finde wenn man bedenkt, dass June wohlbehütet als ein Teil des Systems aufgewachsen ist und dann noch ihren großen Bruder (Soldat) als Vorbild hat, ist es vollkommen verständlich. Wie sollte sie denn auch sonst sein, sie ist doch auch erst fünfzehn und sieht durch ihre Erziehung und Ausbildung (wie in jeder Militärdiktatur) natürlich nur das, was die Regierung will das die Kinder sehen.

Als June undercover auf die Straße geht und einen Jungen findet, lernt sie eine vollkommen andere Welt kennen und einen vollkommen anderen Day, als die Republik ihr Glauben gemacht hat. Mehrere Tage verbringen sie miteinander und verlieben sich (ganz Teenagertypisch) sehr schnell und heftig ineinander. Bis June herausfindet wer der Junge wirklich ist, Day eine Falle stellt und ihn der Republik ausliefert und.. nun wie es weitergeht solltet ihr selber lesen ;)
Nur noch soviel: June entdeckt noch einiges über die immer wieder ausbrechende Seuche, Day ebenfalls und beide wollen Days Bruder retten und Tess finden(die man in der Mitte der Geschichte mal aus den Augen verliert^^).

Fazit: Man merkt deutlich, dass dies der erste Teil einer Trilogie ist: die Hauptcharaktere treffen sich, lernen sich kennen, erleben etwas zusammen und ebnen den Weg für den zweiten Teil. Der Anfang des Buches war wie eine lange Einleitung der Charaktere und ihrer Geschichte, sowie die Ebnung des Weges für ein gemeinsames Erlebnis. Beim letzten Drittel wurde es dann spannender um letztlich, dann doch ein recht vorhersehbares Ende hervorzubringen. Ich konnte mich gut in die Geschichte von “Legend” einlesen, aber so richtig gepackt hat mich das Buch nicht. Trotzdem möchte ich den zweiten und dritten Teil auf jeden Fall lesen. Für alle Dystopie und Fantasyfans im Bereich Jugendbücher kann ich Legend aber empfehlen.