Rezension

Rezension: T.S. Orgel - Orks vs. Zwerge

Orks vs. Zwerge - T. S. Orgel

Orks vs. Zwerge
von T. S. Orgel

Die Geschichte beginnt direkt mit dem Angriff der Orks auf die Stadt Derok. Man wird also mitten in die Handlung hinein geworfen, ohne eigentlich zu wissen, warum denn Krieg herrscht. Die genauen Hintergründe dafür erfährt man erst im Lauf der Geschichte. Anfangs war es für mich ein bisschen schwer, die ganzen ungewohnten Namen auseinander zu halten und zuzuordnen, wer denn nun eigentlich dahinter steckt. Leider habe ich erst am Ende bemerkt, dass es als Anhang einen Dramatis Personae gibt, der einen wirklich guten Überblick bietet über die Protagonisten und die Zugehörigkeit ebenjener. Mit der Zeit gewöhnt man sich allerdings auch so an die Namen und kann diese auch zuordnen.
Stellenweise ist das Buch natürlich recht blutig und brutal, was bei einem solchen Krieg dazugehört. Es war jedoch nie so, dass es wirklich eklig wurde. Die Kriegsszenen sind recht detailreich beschrieben, allerdings so, dass man nicht anfängt, sich zu langweilen.
Es fiel mir stellenweise wirklich schwer, mich zu entscheiden, auf welche Seite ich meine Sympathien verteilen soll/möchte. Beide Parteien sind der Meinung, sie handeln richtig, was dadurch wunderbar zur Geltung kommt, dass man die Geschichte aus der Sicht der Orks und der Zwerge erzählt bekommt. Es gibt durchaus Protagonisten, die man in sein Herz schließt, auch wenn sie eigentlich Monster sind, was sicher auch daran liegt, dass es immer wieder überraschende Wendungen gibt, die vor allem durch Entscheidungen einiger Charaktere zustande kommen, die man so nicht von ihnen erwartet hätte. Die Charakterentwicklung einiger Orks und auch Zwerge hat mir sehr gut gefallen.
Der Schreibstil der Autoren ist flüssig, fesselnd und detailreich, wodurch ganz besonders die Kriegsszenen für Kopfkino sorgen. Der Spannungsbogen ist von Anfang bis Ende sehr hoch, da es ja direkt mit einer großen Schlacht losgeht und diese sich wie ein roter Faden durch das gesamte Buch zieht.
Das Buch an sich ist abgeschlossen, allerdings wäre auf jeden Fall noch genug Potenzial für weitere Fortsetzungen vorhanden, da es einfach noch einige Handlungsstränge gibt, die man noch verfolgen könnte.
Fazit:
Ein episches Fantasy-Abenteuer, dass durch seine detailreichen Schilderungen, die charakterlichen Entwicklungen der Protagonisten und die Zerrissenheit des Lesers gegenüber Zwergen und Orks besticht.
Ich vergebe 4 von 5 Punkten!