Rezension

Realitätsnahe Geschichte eines Stalkings mit seinen Folgen

Ewig Dein - Daniel Glattauer

Ewig Dein
von Daniel Glattauer

Bewertet mit 4 Sternen

Judith ist ein lebenslustiger Single, dem nie langweilig wird. Oft und gerne geht sie mit ihren Freunden aus und hat Spaß dabei. Als sie Hannes im Supermarkt trifft, lernt sie ihn als sympathischen Menschen kennen und öffnet ihm bald schon ihr Herz. Auch ihre Familie und Freunde sind begeistert von dem jungen Mann. Doch schnell kommt er ihr sehr nahe, was Judith abzuschrecken beginnt…

 

Nachdem ich von Daniel Glattauers „Gut gegen Nordwind“ schon sehr begeistert war, war ich auf „Ewig dein“ sehr neugierig, da es allein schon inhaltlich ganz anders zu werden versprach.

Der Autor bringt hier einen tollen Thriller zu Papier, bei dem ein ernsthaftes Thema behandelt wird: Stalking.

Die Protagonistin gelang nahezu unbemerkt in die Fänge ihres Verehrers und noch während ihr alles viel zu schnell viel zu viel wird, wundert sich ihr Umfeld über ihre zunehmend abweisende Haltung Hannes gegenüber und stellt sie sogar als überempfindlich und undankbar dar.

Doch sie fühlt sich zunehmend bedroht und spürt, dass Hannes ein Geheimnis pflegt, dem sie auf den Grund gehen möchte.

Dabei wird sie von ihrem Lehrmädchen begleitet, das die oft drückende Stimmung mit ihrem sympathischen wiener Dialekt und mit ihrem jungen, offenen Wesen auflockert. Sie unterstützt ihre „Frau Chefin“ nach Kräften und scheint trotz ihrer jungen Jahre die einzige zu sein, die die Nöte Judith wahr- und auch ernst nimmt.

Erschreckend zu sehen sind die Auswirkungen, die Hannes‘ Verhalten auf Judith hat. Sie flieht richtiggehend in eine Psychiose und muss entsprechend behandelt werden – leider kann ich mir solche Folgen eines Stalkings auch in der Realität sehr gut vorstellen, so dass es ein Thriller mit erschreckendem Bezug zur Wirklichkeit ist.

 

Auch Andrea Sawatzki hat als Sprecherin einmal mehr eine großartige Arbeit geleistet und mich als Hörerin in den Bann gezogen!

 

So kann ich hier insgesamt eine klare Lese- bzw. Hörempfehlung aussprechen, mit der kleinen Einschränkung, dass man sich im Geiste von dem allseits so bekannten Bestseller in Emailform verabschieden muss!