Rezension

Party in den Tod

Party in den Tod - Jalda Lerch

Party in den Tod
von Jalda Lerch

Hauptkommissar Lars Behm ermittelt in einem Mordfall in einer Berliner Studenten-WG. Die lebenslustige Conny wird nach einer ausschweifenden Party tot in ihrem Bett aufgefunden. Zu Ermittlungszwecken soll Behms Kollegin Inga Frenzel undercover in die WG ziehen - was nicht ohne Folgen bleibt...

Der Klappentext und der Titel klingen sehr ansprechend. Ich habe einen Krimi mit einer sehr authentischen Geschichte erwartet, die ich so bisher noch nicht gelesen habe.
Obwohl im Klappentext nur die Rede von Connys Tod und diesbezüglichen Ermittlungen ist, rückt dieser an einigen Stellen in den Hintergrund, weil von anderen Ermittlungsfällen berichtet wird.

Der Schreibstil ist flüssig und die Sätze sind leicht verständlich, sodass sich "Party in den Tod" sehr gut lesen lässt.

Zu dem Hauptkommissar Lars Behm konnte ich keinen Draht finden, weil mir seine Charakterzüge fern liegen und ich seine Lebeneinstellung nicht nachvollziehen kann. Allerdings werden seine Charakterzüge sehr deutlich beschrieben und seine Gedanken und Handlungen schlüssig erklärt.
Insgesamt fehlt mir die Präsenz der Ermittlungsarbeit. Ich hatte beim Lesen den Eindruck, als tauchten die Spuren und Ansätze immer mal wieder "einfach so" auf. Durch Ingas Leben in der WG wird zwar viel von den dort lebenden Charakteren berichtet, aber auch hier fehlten mir die Spannung und die Präsenz des Falls.

Da Lars Behms Privatleben stark im Vordergrund steht und dies auf sämtlichen veranschaulicht und erläutert wird, hatte ich nicht den Eindruck einen Krimi zu lesen. Für mich blieb die Spannung bis zum vorletzten Kapitel aus. Allerdings ist das Ende passend gewählt und überrascht durch die anderen erwähnten Ermittlungsfälle und vermuteten Zusammenhänge, sodass sich mir der Täter tatsächlich erst im letzten Kapitel offenbarte.

Ich kann mir vorstellen, dass einige mit Lars Behm symphatisieren. Mir ging es leider nicht so und da er und sein Privatleben stark im Fokus des Krimis standen, hatte er für mich wenig unterhaltsamen Charakter - Allerdings blieb auch die Spannung größtenteils aus.